Das Nürnberger Land ist ein wahres Paradies für Wander*innen. Es gibt zahlreiche Wanderungen, auf denen du die beeindruckende Landschaft der Frankenalb, Kulturschätze und kleine Städtchen entdeckst. In diesem Artikel zeigen wir dir eine Wanderung auf dem Streckenwanderweg Frankenalb Panoramaweg, welche wir als eintägige Rundwanderung von Hartmannshof nach Happurg gegangen sind. Highlights auf dieser Tour sind die Burgruine Lichtenegg sowie der spektakuläre Aussichtspunkt von der Felskanzel des Hohlen Fels. Am Ende des Artikels zeigen wir die die gesamte Wanderung auch in einem Video.
1. Überblick über die Wanderung von Hartmannshof nach Happurg
2. Start der Wanderung - von Hartmannshof bis Lichtenegg
4. Durch Wälder und über Felder nach Waizenfeld und Mittelburg
5. Fantastische Aussicht von der Houbirg mit dem Hohlen Fels
6. Unser Video zur Wanderung von Hartmannshof nach Happurg
7. Nützliche Dinge für deine Reise
8. Nach der Wanderung – Entspannung und Genuss im Hotel Lindenhof
Wir parken unser Auto direkt am Bahnhof in Hartmannshof, weil wir später von unserem Ziel Happurg die S-Bahn zurück nach Hartmannshof nehmen werden. Am Bahnhof überqueren wir die Hauptstraße und folgen dem Haunritzer Weg. Der Weg führt zu Beginn bergauf vorbei an Wohnhäusern. Hier verfehlen wir etwas den korrekten Weg, aber eine ältere nette Frau hilft uns vom Fenster aus weiter. Wir laufen einen schmalen Grasweg an Häusern und Gartenanlagen vorbei, bis wir die Markierung des Qualitätswanderwegs Erzweg (Markierung rotes Kreuz auf weißem Grund) entdecken. Dieser Markierung werden wir bis Lichtenegg folgen.
Der Wanderweg führt uns bei wunderbarem Wetter durch das Högenbach-Tal. Wir wandern vorbei an zahlreichen Feldern und blühenden Blumen – tolle Fotomotive und ideal, um zu entschleunigen. Bis Lichtenegg gehen wir durch einen urigen Fichtenwald.
Ein Schild weist darauf hin, dass man steilere Stellen auf einem Alternativweg umwandern kann. Hier ist zu beachten, dass dich der weniger steile Weg an einem Feldweg entlangführt, der direkt an der Abzweigung zum Frankenalb Panoramaweg vorbeiführt. An dieser Stelle solltest du noch nicht auf den Panoramaweg wechseln, sondern weiter auf dem Feldweg bleiben, um die Burgruine Lichtenegg nicht zu verpassen. Wenn du auf der etwas steileren Passage des Weges bleibst, wirst du direkt zur Burgruine geführt.
Auf Kilometer fünf erreichen wir die Burgruine Lichtenegg. Wir nehmen auf einer der Bänke Platz und genießen bei fantastischer Aussicht unsere Brotzeit. Hier oben breitet sich ein Panoramablick über die Hersbrucker Schweiz im Nürnberger Land bis in den Oberpfälzer Wald und in das Fichtelgebirge aus. Wirklich traumhaft. Auf dem Abstieg von der Burgruine kommen wir auch an einem Glaskasten vorbei, in dem einzelne Fundstücke (z.B. Scherben von Gefäßen) von der Burg aufbewahrt werden.
Der Alte Schlosswirt unterhalb der Burganlage hatte coronabedingt zwar geschlossen, auf der Terrasse wurden aber in Kühlschränken Getränke und z.B. regionale Wurstwaren zur Selbstbedienung angeboten.
Unterhalb der Burgruine laufen wir noch ca. 250 Meter am Feld entlang, bis wir links in den Wald abbiegen. Hier beginnt der Frankenalb Panoramaweg mit seiner Beschilderung (senkrechter roter Balken auf gelbem Grund). Ein märchenhafter Buchenwald mit weichem Moos und knorrigen Wurzeln führt uns auf den folgenden vier Kilometern mit einem kurzen steilen An- und Abstieg nach Waizenfeld.
Auf breiten Feld- und Waldwegen gehen wir zunächst steil ansteigend und dann sanft abfallend weiter in das Örtchen Mittelburg. Hier befinden sich einige wunderschöne und große Fachwerkhäuser. Am Ortsausgang eröffnet sich auf der rechten Seite ein Blick über weite Felder bis hin zu den Hartmannshofer Steinbrüchen in der Ferne. Ein guter Moment, um durchzuatmen und den Blick schweifen zu lassen.
Von Mittelburg aus folgen wir einem schmalen Pfad, der durch ein traumhaftes Waldgebiet zum Sattel des Hochbergs führt. Vielfältige moosbewachsene Felsformationen begleiten uns auf unserem Weg durch den Wald. An der Felsgruppe „Steinerne Brücke“ entdecken wir ein kurzes Gedicht: „Alleine kommst du auf Erden klein, kannst wandern in Wälder, Felder und Rain, doch dein letzter Blick und Schritt auf Erden, der wird wieder alleine werden.“
Von hier an wandern wir nicht nur auf dem Frankenalb Panoramaweg, sondern auch auf dem 1000-Höhenmeter-Rundwanderweg, welcher auf der gleichen Strecke verläuft, stetig bergauf. Eine Holzskulptur am letzten Anstieg bringt uns mächtig zum Schmunzeln und motiviert zugleich. Solche Details machen einen Wanderweg zu etwas Besonderem!
Wir erreichen das absolute Highlight dieser Tour: die Houbirg mit dem Hohlen Fels. Die Houbirg ist eine der größten vor- und frühgeschichtlichen Höhensiedlungen Süddeutschlands. Sie ist von einem ca. 4 km langen Ringwall umgeben. Diese Größe wird umso deulicher, wenn man vergleicht, dass die Nürnberger Stadtmauer ca. 4 km lang ist.
Der Name Houbirg leitet sich von folgenden Begriffen ab: "bergen" = sich auf dem Berg zur Verteidigung zurückziehen und "Hag" = befestigter Platz.
Wir gehen zuerst zu den Aussichtsfelsen, welche auf 617 m über Happurg thronen. Von hier oben genießen wir eine fantastische Aussicht auf den Happurger Stausee. Ganz klein sehen wir, wie Segelboote auf dem See fahren. Wir nehmen auf den unterschiedlichen Felsformationen vor dem Abhang Platz, um den Blick über das untere Pegnitztal aus verschiedenen Blickwinkeln zu genießen und eine ausgiebige Rast einzulegen.
Auf der gesamten Wanderung sind wir an diesem Dienstag (Anfang Juli) kaum Menschen begegnet. Hier merken wir allerdings deutlich, wie beliebt dieser Spot für Wandernde und Mountainbiker*innen ist. Zum Glück gibt es auf der Houbirg aber genügend Felsen für eine Rast und wundervolle Aussicht. Und mit etwas Geduld haben wir diesen schönen Ort auch wieder ganz für uns alleine.
Treppenstufen führen links unterhalb der Houbirg zu einer weiteren Besonderheit dieser Tour, die man nicht verpassen sollte: der Hohle Fels. Zunächst stehen wir vor einem riesigen beeindruckenden Felsen mit zwei Durchbrüchen. Der Happurger Stausee und die Umgebung ist von hier bereits sichtbar. Wir gehen durch eines der Felstore hindurch und staunen nicht schlecht, als wir vor einer großen Karsthöhle stehen. Die verschiedenen Felsformationen auf dieser Wanderung sind wirklich außergewöhnlich!
Wir gehen wieder hoch zu den Aussichtsfelsen und führen von hier den letzten Abschnitt unserer Wanderung fort. Auf dem verbleibenden kurzen Wegabschnitt stoßen wir auf die Überreste des spätkeltischen Ringwalls, der die gesamte Houbirg umgibt. Der Weg führt nun stetig bergab nach Happurg. Am Friedhof halten wir uns rechts und folgen den Schildern zum Bahnhof Happurg. Von hier fährt uns die S-Bahn zurück nach Hartmannshof, wo wir unser Auto abgestellt haben.
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Neben dem Wandererlebnis darf natürlich auf Reisen Entspannung und kulinarischer Genuss nicht zu kurz kommen. Während unseres Aufenthalts im Nürnberger Land haben wir im Hotel Lindenhof* übernachtet. Es liegt im Herzen der Frankenalb, nur 30 km östlich von Nürnberg. Nach unseren Wanderungen konnten wir uns im Hotel erst einmal entspannen z.B. mit einem Saunagang oder im Indoorpool beim Schwimmen. Das Abendessen war jedes Mal vorzüglich (siehe unten ein paar Foto-Kostproben). Auch als Vegetarierin kam ich voll und ganz auf meine Kosten und auf Unverträglichkeiten wurde auch problemlos Rücksicht genommen. Bei gutem Wetter konnten wir unsere Abende im atmosphärischen Biergarten unter dem Sternenhimmel ausklingen lassen.
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Diese Tagestour auf dem Frankenalb Panoramaweg bietet jede Menge Abwechslung: herrliche Aussichten, spektakuläre Natur, verwunschene Wälder, kleine Ortschaften und kulturelle sowie geschichtliche Besonderheiten wie eine Burgruine. Dabei wechseln sich knackige Anstiege und entspannte, flache Wanderpassagen wunderbar ab, sodass es eine aktive Genusswanderung für uns war. In der Woche ist das Highlight dieser Tour – der Aussichtspunkt über dem Happurger Stausee – auch nicht allzu hoch frequentiert, um das Panorama ganz in Ruhe zu genießen. Uns hat diese Wanderung erneut gezeigt, welches Wanderparadies das Nürnberger Land ist.
Noch ein kleiner Hinweis am Rande bzw. Ende: Beim Besuch des Nürnberger Landes hat uns der Nürnberger Land Tourismus unterstützt. Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles was du hier liest, entspricht dennoch unserer persönlichen Meinung und Wahrnehmung.