Türen können etwas Geheimnisvolles haben. Welche Geschichten verbergen sich hinter ihnen? Haben die Materialien aus denen sie bestehen, die Farben mit denen sie angestrichen und die Ornamente die sie schmücken eine bestimmte Bedeutung?
Auf so gut wie allen meinen Reisen bin ich von Häuserfassaden und insbesondere Türen fasziniert. Ich erinnere mich an die farbenfrohen Fassaden am Plaza de Armas in Trujillo (Peru), die massiven Holztüren in den Straßen von Reggio Emilia (Norditalien) oder durchgestylte Einheitstüren im Wirtschaftsviertel von Shanghai (China).
Und auch Dublin begeisterte mich mit seinen bunt angestrichenen Haustüren meist im georgianischen Stil aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Wenn man Menschen in Dublin danach fragt, warum viele der Türen so bunt angestrichen sind, gibt es verschiedene Geschichten, die einem dazu erzählt werden. Welche wirklich wahr ist oder ob die Wahrheit wie so oft irgendwo in der Mitte liegt, überlasse ich euch zu entscheiden.
Das in Dublin gerne getrunken wird, scheint lange Tradition zu sein. Mit ein wenig zu viel Guinness oder Whiskey im Körper geht allerdings auch oft ein meist zu geringer Orientierungssinn einher. Wie also den eigenen Männern dabei helfen, in der Nacht die eigene Haustür und somit das richtige Ehebett wieder zu finden? Richtig! Der eigenen Haustür eine charakteristische Farbe geben und somit dem eigenen Mann netterweise eine Orientierungshilfe geben.
Ein lebendiges Beispiel für diese Theorie waren anscheinend die beiden Schriftsteller George Moore und Oliver St. John Gogarty, die beide in Ely Place als Nachbarn lebten. Da beide des Öfteren zu tief ins Glas geschaut haben sollen und genervt vom jeweils anderen waren, dass sie immer wieder mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wurden, strichen beide ihre Türen in einer jeweils anderen Farbe an. Auch heute noch sind die Haustüren in Ely Place – südlich des Merrion Square - bunt angestrichen.
Eine andere Geschichte führt die bunten Türen auf die rebellische Haltung der Iren zurück. 1901 starb die Königin von England Queen Victoria. Als Zeichen der Trauer sollten alle Türen in schwarz angestrichen werden. Die Iren drehten den Spieß kurzerhand um und strichen ihre Haustüren bunt an.
Im Zuge des Baubooms im 18. Jahrhundert im damaligen Zentrum von Dublin wurde für die Errichtung von Häusern jede Kleinigkeit reglementiert und standardisiert – außer die Farbe der Haustür. Um sich von den eigenen Nachbarn ein wenig abzuheben und Individualität im einheitlichen Hausbauboom zu zeigen, strichen viele Iren ihre Haustüren in knalligen Farben an.
Unabhängig davon, welche der Geschichten nun wahr ist, eines ist eindeutig: Die bunten Türen in Dublin sind eine wahre Augenweide. Es macht Spaß an einem sonnigen Tag einfach an den Hausfassaden entlang zu flanieren und die einzelnen Türen zu bestaunen und auch an nicht zu selten auftretenden Regentagen geben sie Dublin das gewisse Etwas.
Und wenn sich euch die Gelegenheit bietet, fragt doch einmal einen Einheimischen, warum seine Tür so bunt ist – so gesprächig wie wir die Iren in Erinnerung behalten haben, werden sie euch bestimmt die ein oder andere (wahre) Geschichte erzählen.
Im Folgenden haben wir euch einige Plätze aufgelistet, an denen ihr die Möglichkeit habt, die charmanten bunten Türen von Dublin zu bestaunen:
Während unseres 5-tägigen Familienurlaubs waren wir in einem Apartment von Amberley House By Thekeycollections in der Lower Gardiner Street untergebracht. Neben einem großen Schlafzimmer, einem gemütlichen Wohn- und Esszimmer gab es auch eine voll eingerichtete Küche. Das Apartment war für 4 Personen in der Innenstadt von Dublin günstiger als einzelne Hotel- oder B&B-Zimmer.
Die Lage des Apartments war ideal: Es lag in der Nähe des Bahnhofs Connolly Station, von dem man u. a. in den schönen Fischerort Howth fahren kann. Die O'Connell Street war in 5 Minuten Fußweg erreichbar, von der zahlreiche Busse ins Stadtzentrum oder in den Norden und Hop-On-Hop-Off-Busse abfahren und außerdem sind einige atmosphärische Pubs um die Ecke, die nicht nur von Touristen, sondern auch zahlreichen Dublinern besucht werden. In die Innenstadt zum Trinity College oder dem Temple-Bar-Viertel sind es ca. 15 Minuten zu Fuß, mehrere Supermärkte liegen direkt um die Ecke auf der Talbot Street und sind teilweise bis 23:00 geöffnet.
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Ein Tag in Dublin lässt sich idealerweise in einem gemütlichen Pub ausklingen. Ein sehr empfehlenswertes lag direkt um die Ecke unseres Apartments: The Celt (81-82 Talbot Street). Hier tummelt sich jeden (!) Abend eine sehr angenehme und bunte Mischung an Einheimischen und Touristen. Wer abends noch etwas warmes essen möchte, ist hier genau richtig. Und auch Vegetarier werden hier fündig oder die Küche stellt einem etwas zusammen, wenn man sich einfach nicht entscheiden kann - einfach die Kellner fragen, die mehr als gerne dazu bereit sind, Empfehlungen auszusprechen. Die selbstgemachten, dicken Chips (Pommes), der Chicken-Burger, Salat mit gebratenem Pfirsich, Feta, Erdbeeren und Wallnüssen waren super lecker! Zu jedem Essen gibt es eine Empfehlung für Getränke - ob ein Red Ale (das selbst mir als Nicht-Bier-Trinker geschmeckt hat), Guiness oder Cider. Die freundlichen und zum Teil sehr lustigen Kellnerinnen und Kellner tragen ihr Übriges zu einer tollen Atmosphäre bei. Insbesondere ein Barmann wusste seinen Charme und Humor gezielt einzusetzen ;-)
Ansonsten spielen jeden Abend ab 21:30 lokale Musiker neben traditioneller irischer Musik (wie z.B. Whiskey in a jar oder Molly Malone (Cockles & Mussels)) auch Klassiker von z. B. Johnny Cash.
Das Celt ist ein mit dunklen Holzmöbeln und vielen individuellen Erinnerungen (z. B. Postkarten an der Bardecke und Polizeiabzeichen aus aller Welt) eingerichtetes Pub - mit Sitzgelegenheiten auf Barhockern, am Tisch im Innen- und Außenbereich. In Letzterem halten sich überwiegend die Raucher auf. Wenn man nicht den gesamten Abend mit seinem Bier, Wein oder Cider in der Hand stehen möchte, lohnt es sich vor 20:00 im Pub zu sein, denn hier trifft man sich wirklich jeden Abend zum Zusammensein und Singen. Ein wirklich tolles Pub. Sehr empfehlenswert!
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