Unsere 1. Etappe führte uns auf etwas über 50 Kilometern von Brenner nach Brixen. Die zweite Etappe bringt uns über das mittelalterliche Klausen nach Bozen. Dort schlendern wir durch die wunderschönen Lauben der Stadt und wandern zu den seltenen Erdpyramiden in Oberbozen. In unserem Video zur Tour bekommt ihr noch mehr Einblicke in diese wunderschöne Radtour.
2. Etappe: Brixen - Bozen (43 km)
Video zur Radtour von Brenner nach Verona
Video zur Radtour von Verona nach Venedig
1. Etappe: Brenner - Brixen (54 km)
2. Etappe: Brixen - Bozen (43 km)
3. Etappe: Bozen - Trient (73 km)
Unseren zweiten Tag beginnen wir mit einer Wanderung auf dem Hausberg Brixens - der Plose. Mehr zu dieser Tour und unserem 1. Radtag findest du in diesem Artikel. Wir fahren wieder mit der Plosebahn zur Talstation und dem Bus zurück zum Bahnhof in Brixen. Dort schwingen wir uns aufs Rad und starten unsere 43 km lange Tour nach Bozen.
Der Radweg verläuft durch das wild zerklüftete Eisacktal. Über weite Teile fahren wir direkt am Ufer des Eisacks entlang nach Süden. Wir radeln bei Sonnenschein vorbei an riesigen Apfelplantagen und Weinreben.
Nach ca. 14 km Radtour erreichen wir das mittelalterliche Klausen. Auf dieser Reise folgt eine schöne Ortschaft nach der anderen. Und Klausen kann hier vollkommen mithalten.
Klausen wird von dem hoch über dem Ort thronenden Kloster Säben überragt. Eine kurze Wanderung zum Kloster wäre von hier aus möglich. Doch wir genießen die Klosteransicht von unten, da wir in Bozen noch eine Wanderung geplant haben. In Klausen herrschte noch vor hundert Jahren ein reges Künstlerleben. Albrecht Dürer machte hier u.a auf seiner Italienreise halt. Im Sommer 2020 versprühen die engen Gassen in Klausen ein besonders künstlerisches Flair. Überall gibt es Kunstobjekte aus Fahrrädern und Felgen zu entdecken, Miniaturräder schmücken die Fensterbänke der Häuser. Als Radfahrer*in fühlt man sich so doch gleich noch ein bisschen mehr willkommen geheißen.
Ein wirklich liebenswertes Städten und ein empfehlenswerter Stopp auf dieser Radetappe.
Wir verlassen Klausen und fahren weiter entlang des Eisacks. Wir kommen an drei gedeckten Holzbrücken vorbei (Törggelebrücke, die Atzwanger Brücke und die Steger Brücke). An der ersten Holzbrücke halten wir kurz, um uns die besondere Bauweise von Nahem anzusehen.
Der Radweg verläuft zu Teilen auf einer ehemaligen Bahnstrecke, die jüngst zu einem Radweg umgebaut wurde. So fahren wir durch mehrere ehemalige Eisenbahntunnel und über ein paar Eisenbahnbrücken.
Nach ca. 43 km erreichen wir Bozen, die Hauptstadt Südtirols. Wir fahren am wichtigsten Platz der Stadt vorbei - dem Waltherplatz (Piazza Walther). Hier befinden sich der Dom, der von blühenden Bäumen umrahmt wird sowie zahlreiche Cafés und Lokale.
Wir steigen vom Rad ab und schlendern die Laubengasse (Via dei Portici) entlang. Sie ist wohl die bekannteste Gasse in Bozen und verbindet den Obstplatz mit dem Rathausplatz. Die 300 m langen Lauben wurden bereits im 12. Jahrhundert für den Verkauf von Waren verwendet. Heute befinden sich unter den Lauben alteingesessene Geschäfte und Boutiquen sowie moderne Ketten. Die gotischen Rundbögen sowie die farbigen Fassaden versprühen den Charme alter Zeiten.
Die Laubengasse führt uns weiter zum Obstplatz (Piazza delle Erbe). Hier werden montags bis samstags an zahlreichen Ständen Obst, Gemüse, Blumen und andere regionale Produkte verkauft. Im Sommer ist der Obstmarkt ein besonders mediterranes Fleckchen: knallrote Chillischoten und Knoblauch-Bündel, frischer Basilikum und Oregano, knackige Salate und Südtiroler Äpfel, regionaler Schinken und Käse. Das ist ein wahrer Genussort!
In Bozen kann man auch das Arhäologiemuseum besuchen, wo die Überreste von Ötzi zu bewundern sind. Wir lassen unseren Tag in Bozen aber auf andere Art ausklingen.
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Am Nachmittag nehmen wir die Rittenseilbahn im Stadtzentrum in Bozen (265 m) und fahren auf den Ritten nach Oberbozen (1221 m). Mit der Bozen-Card, welche wir in unserem Hotel bekommen haben, können wie die Seilbahn gratis nutzen.
Hier oben wollen wir eine Wanderung zu einem echten Naturwunder unternehmen: zu den Erdpyramiden am Ritten. Von der Bergstation der Seilbahn gehen wir zunächst ein Stück auf dem Schwimmbadweg. Nach ein paar Kurven geht es ein wenig bergab in den Wald.
Hier folgen wir nun den rot-weiß-markierten Schildern des Erdpyramidenwegs 23. Wir erreichen eine große Lichtung. Hinter einer Abbruchkante ragen die rötlich schimmernden Erdpyramiden beeindruckend senkrecht in die Höhe. Manche stehen einzeln, andere in kleinen Grüppchen. Einige tragen größere Steine auf ihrer Spitze, wie ein Hut.
Die Erdpyramiden auf dem Ritten sind ein Erosionsphänomen. Sie entstehen dort, wo der Eisacktaler Hauptgletscher in der Späteiszeit Moränenlehm in den Tälern abgelagert hat. Das Material ist in trockenem Zustand steinhart. In Verbindung mit Wasser wird es aber zu einem lehmigen Brei. Große Steine schützen die darunterliegende Erde vor Wasser. So wird das Material rings um den Stein immer mehr abgetragen und die Erdsäulen werden bei jedem Niederschlag weiter aus dem Boden gewaschen und immer höher.
In Europa gibt es kaum höhere und schönere Erdpyramiden als hier. Die Schönheit der Lehmriesen ist aber vergänglich. Die Pyramiden werden von mal zu mal größer, bis sie schließlich in sich zusammenfallen. An anderen Hängen entstehen wiederum neue Erdpyramiden.
Wir verlassen den Erdpyramidenweg für eine kurze Zeit und folgen dem Sommerfrischeweg. Wir wandern weiter zu einer etwas versteckten sehr hohen Erdpyramide mit einem riesigen Stein auf der Spitze. Wir kehren zurück auf den Erdpyramidenweg und laufen im Wald zurück zu unserem Startpunkt - der Rittenseilbahn.
Insgesamt sind wir auf dieser Wanderung ca. 7 km sowie 500 Höhenmeter hoch und runter gewandert. Eine wirklich lohnenswerte Tour, auf der wir nur wenigen Menschen begegnet sind. In der Nähe der Seilbahn essen wir noch lecker zu Abend und fahren danach wieder mit der Seilbahn zurück nach Bozen.
Lust zum Weiterlesen? In diesem Artikel - 3. Etappe: Bozen - Trient (73 km) - zeigen wir dir, wie wir unsere Radreise fortsetzen.
Wir haben unsere Radtour von Verona noch bis nach Venedig fortgesetzt. Diese Tour kannst du in folgendem Video sehen.
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Noch ein kleiner Hinweis am Rande bzw. Ende: Wir wurden bei dieser Reise unterstützt von Eurobike. Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles hier zu lesende entspricht dennoch unserer persönlichen Meinung und Wahrnehmung :-)