Es müssen nicht immer die längsten und steilsten Pisten im Winter sein, damit man als Ski- oder Snowboardfan auf seine Kosten kommt. Ich persönlich fahre gern halbwegs entspannt und genieße dabei die Berge. Das Ganze konnte ich perfekt im Eggental – genauer gesagt im Skigebiet Obereggen Latemar – umsetzen. Obereggen ist eines von sieben kleinen Bilderbuchdörfern und ein echtes Kleinod. Romantisch liegt es in den Bergen der Dolomiten, die eine traumhafte Kulisse zum Skifahren bieten. Aber ebenso im Sommer hat die Region vieles zu bieten, wie Bianca in ihrem Artikel über die Wanderung in der Bletterbachschlucht zeigt.
49 km stehen dem Wintersportfan zur Verfügung. Es ist einfach ein Fahren mit Genuss. Die Pisten sind wunderbar breit und es gibt quasi keine Ziehwege, bei denen man als Snowboardfan „kämpfen“ müsste. Und das macht es auch aus. Man kommt dorthin, fährt und genießt einfach - auch kulinarisch. Manchmal braucht es doch gar nicht mehr, oder? Die Schwierigkeit jenes Gebiets bewegt sich meiner Ansicht nach im mittleren Bereich. Der Breite der Pisten verdankt man ebenso wenig Gedrängel. So konnten wir als fortgeschrittene Anfänger nicht nur die roten, sondern auch alle schwarzen Pisten fahren bzw. in Ruhe ausprobieren. Und das macht echt Freude!
Obereggen blickt nun auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück. In den letzten Jahrzenten wurde dahingehend viel Entwicklungsarbeit in Bezug auf die technische Beschneiung geleistet. Und: es heißt richtig „technischer Schnee“, wie wir es in den letzten Tagen gelernt haben. Es ist im Endeffekt genauso Schnee und der Unterschied liegt nur in der Quelle: Der eine entsteht auf natürliche Art, der andere wird mit technischen Mitteln hergestellt – ist aber auch echt. Das sich Obereggen schon länger mit dem Thema beschäftigt, zeigen die nachfolgenden Bilder. Hier siehst Du einen kleinen Rückblick in die Geschichte des Skifahrens in Obereggen und der Aufbereitung der Pisten.
Die nachfolgenden drei Bilder sind mit freundlicher Genehmigung der Obereggen AG hier abgebildet.
Das Entscheidende ist allerdings, dass die erreichte hohe Qualität der Pisten von dem technischen Schnee abhängig ist. Der Schnee wurde so gestaltet – fragt mich jetzt bitte nicht wie – dass er sich über den ganzen Tag hält. D.h. selbst am Abend sind auf den Pisten kaum tiefe Spurrinnen. Du kannst also den ganzen Tag bei hoher Pistenqualität fahren. …und fällst am Abend einfach nur fix und alle nach dem Abendessen, bspw. in einem der 4 Sterne Hotels, ins Bett :-)
Wenn Du in Obereggen Ski- oder Snowboardfahren bist, empfehle ich Dir immer mal die Augen offen zu halten. Denn hinter fast jeder Kurve verbirgt sich ein neues, wunderschönes Panorama, welches den Genusscharakter unterstreicht. Ansonsten schien mir das Gebiet für alle „Durchschnittsfahrer“ (wie uns bspw. :-) ) perfekt und die Pisten haben nach oben und unten noch viel Variationspotential beim Fahren. Du kannst sie von gemütlich bis abgedreht für Dich nutzen. Daher sind sie auch für Familien ideal! Skifahrer, die nur Kilometer machen und die Piste runterheizen wollen, sind dort eher fehl am Platz. Kreative Snowparks gibt es übrigens auch und verlangen dem Winterfan dann einiges ab (mangels entsprechender Fahrkenntnisse aber nicht getestet).
Wie in jedem Skigebiet gibt es Hütten auf der Piste, die zur Einkehr einladen. Besonders ansprechend empfand ich die Oberholz Hütte. Zum einen vom Design und der Holzbauweise her, der energetisch ökologischen Konzeption, die bis zur Erdwärme reicht und dem suuuuper leckerem Essen! Hier kannst Du wunderbar zu Mittag essen und die Sonne genießen oder dich im Inneren bei tollem Ambiente kulinarisch und bei traumhaftem Ausblick verwöhnen lassen.
Auch sehr empfehlenswert ist die Hütte Baita Gardonè am anderen Ende des Skigebietes in Predazzo. Vor allem wenn Du vormittags alle Pisten auf der Obereggener Seite erfahren hast, wirst Du Dich über den fantastischen Kaiserschmarrn dort freuen. Für den Nachmittag bzw. Abend würde ich Dir noch das neu eröffnete Loox an der Talstation empfehlen. Stylish einen Aprés Ski-Cocktail schlürfen trifft es genau.
Mein Tipp für einen traumhaften Sonnenuntergang und letzte Abfahrt – mit Polizeieskorte (dazu später mehr): Gegen 16 Uhr ging es von der Talstation noch mal mit dem Oberholzlift zur Oberholzhütte. Dort gibt es zum einen eine tolle, in nur wenigen Minuten über einen kleinen Pfad zu erreichende, Aussichtsplattform. Aber auch von der Oberholzhütte hat man einen schönen Blick auf die untergehende Sonne und die in ein wunderbares Abendrot gehüllten Dolomiten. Durch die Berge solltest Du aber spätestens 16 Uhr oben sein, da die Sonne da deutlich eher verschwindet. Wenn Du den Sonnenuntergang von der Aussichtsplattform genießen willst, sei besser schon 15.45 Uhr an der Oberholzhütte, damit Du noch entspannt zur Aussichtsplattform kommst.
Wer sich den Sonnenuntergang bis zum vollständigen Ende angucken will, den muss ich leider enttäuschen. Kurz vor 17 Uhr saß ich noch auf der Piste, bis auf einmal die italienische Polizei hinter mir stand. Mit den Worten „Die Pisten haben jetzt geschlossen. Wir sind die letzten für heute.“, begleiteten sie mich nach unten. Wieder was gelernt! Aber es ist ja auch absolut richtig. Da es schnell dunkel wird, werden die Abfahrten ohne zusätzliches Licht sehr gefährlich. Wer sich den Sonnenuntergang anschauen will sollte also nicht allzu spät abfahren.
Oder später bei Flutlicht wiederkommen…
Dienstag, Donnerstag und Freitag sind die heiligen Tage des Nachtskifahrens. Mit dem Snowboard ist es natürlich auch erlaubt ;-) Jeweils von 19-22 Uhr kannst Du dich auf der Piste von der Epircher Laner Alm bis zur Talstation austoben. Dorthin kommst du einfach von der Talstation mit der Gondelbahn.
Besonders cool sind auch die an diesen Tagen möglichen Schlittenabfahrten von dort! Einige Hotels bieten ihren Gästen Schlitten kostenlos an (wie bspw. das Hotel DAS ROYAL*). Unsere Erfahrungen waren sehr, sehr schneller Natur. Zu zweit auf dem Schlitten erreicht man durch das erhöhte Gewicht relativ hurtig eine hohe Geschwindigkeit, welche Spaß und Angst zugleich verbreitet. Auf der Gerade ist es fantastisch, wenn einem der Wind um die Ohren pfeifft. Kommt aber eine Kurve, muss man mit den Hacken ganz schön abbremsen. Auch wenn die Schuhe am Ende der Schlittenfahrsession ihren Tribut zollten (Hacken vom Bremsen abgeschliffen) war es ein megamäßiger Spaß!
In Obereggen gibt es rund 6400 Gästebetten verteilt auf 15 Hotels im 4-Sterne-Bereich, Gasthöfe, Pensionen, Privatzimmer und Ferienwohnungen. Während unseres Aufenthalts nächtigten wir im Hotel DAS ROYAL in Obereggen*. Hier wurden Wellness und Genuss großgeschrieben: Ein top Frühstücksbuffet mit allem was das Herz begehrt und am Abend das 4-Sterne-konforme Mehrgängemenu. Der kulinarische Bedarf und die verschiedensten Geschmäcker wurden also vollstens bedient. Nimmt man noch die Weinempfehlungen der äußerst aufmerksamen und netten Bedienungen hinzu entstand so ein perfekter Ski- bzw. Snowboardtag.
Wenn du nach einer Unterkunft in Obereggen in Südtirol oder in dessen Nähe suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du durch Zoomen auch sehen, wo die Unterkünfte genau in Südtirol liegen.
Im Bergzeit-Shop findest du jegliche Outdoor-Ausrüstung und Kleidung, die du für dein nächstes Abenteuer benötigst – ob fürs Wandern und Trekking, Sportklettern, Mountainbiken, Skitouren und vieles mehr.
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Entweder mit dem Auto über die Brennerautobahn A 22, Ausfahrt Bozen und dann der Beschilderung nach Obereggen folgend oder mit der Bahn. Hier geht es bspw. mit einem EuroCity von München in vier Stunden direkt nach Bozen. Von dort lässt Du Dich am besten mit einem Shuttle vom Hotel abholen. Busse fahren auch alle 30 min (bis nach Obereggen ca. 50 min). Aber mit der gesamten Wintersportausrüstung dabei, ist es dann doch recht mühsam mit dem Bus. Die Busverbindungen findest du hier.
Informationen zum Skipass für das Skicenter Latemar bei Obereggen findest Du hier: Val di Fiemme/Obereggen Skipass
Ein Hinweis am Rande bzw. Ende: Der Besuch des Skigebiets Obereggen Latemar fand im Rahmen einer Pressereise statt, auf die wir von Eggental Tourismus | Val d’Ega Turismo eingeladen wurden. Für diese Einladung möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles hier zu lesende entspricht dennoch unser persönlichen Meinung und Wahrnehmung :-)