Auch wenn dir Jordanien als Reiseziel vielleicht nicht so viel sagt, hast du mit Sicherheit schon einmal von der berühmten Felsenstadt Petra gehört oder Bilder gesehen (z.B. auch im Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug). Wir können dir jetzt schon sagen: Ein Besuch von Petra ist ein absolutes Highlight in Jordanien! Es verwundert überhaupt nicht, warum diese mehr als 2000 Jahre alte Stadt seit 1985 zum Weltkulturerbe der UNESCO und seit 2007 zu den neuen sieben Weltwundern gehört (neben Chichen Itza in Mexiko, der Chinesischen Mauer, der Cristo Redentor-Statue in Rio de Janeiro, dem Kolosseum in Rom, Machu Picchu in Peru und dem Taj Mahal in Indien).
Wir nehmen dich in unserem Artikel und Video mit auf einen Rundgang durch Petra und zeigen dir, dass Petra so viel mehr ist als die zwei berühmten Fotos (vom Schatzhaus und dem Kloster), die man meist im Internet und auf Social Media findet.
1. Was ist die Felsenstadt Petra?
2. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Petra auf einem Rundgang
3. Wie viel muss ich in Petra zu Fuß gehen? - Alle Wege im Überblick
4. Unser Video zum Besuch in Petra
7. Wie viel Zeit sollte ich in Petra verbringen?
9. Unterkünfte in der Nähe von Petra
10. Packliste für einen Besuch von Petra
11. Wie sicher ist ein Besuch in Petra?
Das Volk der Nabatäer (arabische Nomadenstämme) erbaute vor mehr als 2000 Jahren Petra als Hauptstadt ihres Reiches im Wadi Musa, auf deutsch das Tal des Moses. Das Tal liegt auf halbem Weg zwischen dem Golf von Aqaba und dem Toten Meer, im Südwesten Jordaniens. Ihre wirtschaftliche Macht bauten die Nabatäer durch den Handel mit Weihrauch, Myrrhe und Gewürzen aus. Zu ihrer Hochzeit kontrollierten sie Handelsrouten nach Südarabien und weiteten ihren Einfluss bis nach Syrien aus.
363 n. Chr. zerstörte ein großes Erdbeben die Stadt. Dies und ebenso die Verlegung der Handelsrouten haben wahrscheinlich am ehesten dazu beigetragen, dass Petra von den Nabatäern aufgegeben wurde.
1812 erkundete der Schweizer Forscher Johannes Burckhardt - verkleidet als Araber - Petra. Danach wurde auch dem Westen die Faszination von Petra immer mehr bekannt. Heute ist Petra die bekannteste Sehenswürdigkeit in Jordanien und durch Social Media sind der Welt am ehesten die Schlucht (Siq), das Schatzhaus (Al Khazna) sowie das Kloster (Ad Deir) der Felsenstadt bekannt.
"Petra ist der herrlichste Ort der Welt. Jede Beschreibung ist sinnlos, da sie der Wirklichkeit nicht gerecht werden könnte." (T. E. Lawrence alias "Lawrence von Arabien")
Petra ist eine riesige archäologische Fläche. Um dir eine bessere Vorstellung davon zu geben, was du alles in Petra entdecken kannst, zeigen wir dir jetzt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Wanderwege, die du in dieser Reihenfolge besichtigen/begehen kannst.
Wenn du in der Stadt Wadi Musa übernachtest, kannst du zu Fuß zum Besucherzentrum laufen. Bevor du dir deine Tickets im Besucherzentrum kaufst, lädt ein kleines Museum (Eintritt kostenlos) zum Besuch ein. Es wurde 2019 eröffnet, beherbergt 280 Artefakte und setzt die Geschichte und das Leben der Nabatäer in Petra in fünf Räumen multimedial in englischer und arabischer Sprache in Szene. Das Museum ist sieben Tage die Woche von 08:30 bis 19:30 geöffnet. Da es länger geöffnet ist als Petra, kannst du es auch auf deinem Rückweg zum Ende deiner Tour besichtigen.
Im Besucherzentrum empfehlen wir dir eine kostenlose Karte mitzunehmen. Sie bietet einen sehr guten Überblick über das Gelände, den Hauptweg (Siq - Schatzkammer - Königsgräber - Säulenstraße - Kloster) sowie weitere empfehlenswerte Wanderwege, die vom Hauptweg abzweigen. In der Karte steht zu den Wegen auch die Kilometerangabe sowie der Schwierigkeitsgrad. Die Beschreibung “hard” bezieht sich darauf, dass die Wege oft über in den Fels geschlagene Stufen bergauf führen. Mit bequemen (Wander-)Schuhen (siehe auch 10. Packliste für einen Besuch von Petra) und ein wenig Kondition sind Sie unserer Meinung nach aber gut zu meistern.
Nach dem Besucherzentrum führt ein Weg zum Siq (der Schlucht). Wir laufen an dem Obeliskengrab vorbei, welches im 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde. Über dem Grab kannst du vier Pyramiden (“nafesh”) erkennen, darunter eine Nische mit dem Relief einer Statue, die die fünf Begrabenen symbolisieren. Das Grab war wahrscheinlich für Abdomanchos, Sohn des Achaios, sowie seine Familie bestimmt. Darunter befindet sich das Triclinium, eine Banketthalle.
Die schmale, ca. 1,2 km lange Schlucht führt uns direkt nach Petra und ist ein besonderes Erlebnis. Uns umgeben bis zu 100 m hohe Felswände, die sich kontinuierlich in ihrer Farbgebung ändern. Am Anfang dunkler und braun bis zu intensiven Orange- und Rottönen, die je nach Lichteinfall die Atmosphäre der Schlucht verändern. An manchen Stellen ist die Schlucht nur 3 m breit.
An beiden Wänden der Schlucht entlang verlaufen Wasserkanäle. Sie führten das Wasser aus dem Ain Musa - der "Mosesquelle” einige Kilometer östlich der Stätte - nach Petra. Die Schlucht birgt viele Relikte aus der Vergangenheit der Stadt z.B. Original-Straßenbelag der Nabatäer, und nabatäische heilige Steine, sogenannte “baetyls”.
An verschiedenen Stellen sehen wir gebaute Steinwände. Sie dienen insbesondere in der Regenzeit als Dämme und sollen die Schlucht vor Überschwemmungen schützen, da der sandige Boden in Petra kaum Wasser aufnimmt und somit sogar Sturzfluten entstehen können.
Am Ende der Schlucht erscheint hinter den steilen Wänden eine der berühmtesten Fassaden der Welt: das Schatzhaus von Petra. Ein großartiges Erlebnis.
Der Siq endet an Petras wohl berühmtestem Bauwerk: dem Schatzhaus oder Al Khazna. Seine ca. 40 m hohe Fassade ist beeindruckend in den roten Fels gemeißelt und reich mit korinthischen Kapitellen und Reliefs geschmückt. Von Innen kannst du das Schatzhaus leider nicht betreten. In der großen, steinernen Urne auf der Spitze der Fassade vermuteten die Beduinen den Schatz eines Pharaos. Deshalb schossen sie immer wieder auf die Urne in der vergeblichen Hoffnung, dass dort ein Schatz herausfällt. Tatsächlich handelt es sich bei dem Schatzhaus aber um eine Grabstätte, die für einen König der Nabatäer vermutlich im 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde.
Wir waren am Schatzhaus zu unterschiedlichen Tageszeiten und können dir einen wichtigen Tipp geben: Wenn du den Siq und das Schatzhaus ohne große Menschenmengen erleben möchtest, sei dort so früh wie möglich. Wir waren ca. 7:30 Uhr in der Schlucht und sind bis auf ein paar Beduinen niemandem begegnet. Am Schatzhaus selbst waren zu dieser Uhrzeit auch nur eine handvoll Menschen - ein Traum, um diese beiden Highlights von Petra ganz in Ruhe zu genießen.
Gegen Mittag, wenn viele Tagestouristengruppen anreisen, sowie am Nachmittag ist der Siq und das Schatzhaus deutlich höher frequentiert, wenn nicht sogar überfüllt.
Wenn du schon früh am Schatzhaus bist, wirst du auch die weiteren Stationen von Petra, wie die Fassadenstraße und das Kloster fast für dich alleine haben. Auch wenn du kein Frühaufsteher bist, für Petra lohnt es sich auf jeden Fall, früh aus den Federn zu kommen und so viel Zeit wie möglich an diesem unglaublichen Ort zu verbringen.
Wie du zu den bekannten Aussichtspunkten mit Blick auf das Schatzhaus kommst, beschreiben wir dir an dieser Stelle im Artikel.
Beim Schatzhaus biegen wir rechts ab. Durch eine breiter werdende Schlucht führt die Fassadenstraße. Hier sind auf der linken Seite große nabatäische Gräber in die Felsen gemeißelt wurden.
Links an der Fassadenstraße beginnt der Wanderweg zum Hohen Opferplatz. Auf der Karte ist der Wanderweg gelb markiert. Der Weg führt über eine steile Steintreppe an zwei über 6 m hohen aus massivem Fels geschlagenen Steinen, “Obelisken” genannt, obwohl sie keine sind, vorbei bis zu einem Hochplateau.
Dort ist der gut erhaltene Opferplatz gelegen, der für wichtige religiöse Zeremonien genutzt wurde. Von hier oben bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Wüstenlandschaft und zahlreiche Monumente Petras wie z.B. die Königsgräber. Wir waren dort kurz nach 08:00 Uhr und hatten den Platz fast für uns alleine. Noch nicht einmal die Beduinen hatten ihre Cafes oder kleinen Läden aufgemacht.
Am Ende der Fassadenstraße steht das monumentale in Stein geschlagene Theater. Die Größe des Theaters ist ein Hinweis dafür, wie geschäftig es in Petra einmal gewesen sein muss. Mehr als 6.000 Menschen konnten in den 45 Reihen Platz nehmen. Nach der römischen Annektierung wurde das Theater sogar noch vergrößert, indem ältere Gräber abgeschlagen wurden. Die geglätteten Felswände siehst du im Hintergrund des Theaters.
Am Ende der Fassadenstraße sehen wir rechter Hand in den Felsen die Königsgräber. Es handelt sich hierbei um vier majestätische, nebeneinanderliegende Grabanlagen mit beeindruckenden Fassaden, die aus dem Westhang des Felsmassivs Jabal al-Khubtha geschlagen wurden.
Über Steintreppen erreichen wir die Königsgräber und können die detailreichen Fassaden von ganz nah ansehen. In einige Gewölbe und Hallen können wir hineingehen. Die verschiedenfarbigen Gesteine sind ein besonderer Hingucker. Die Aussicht von hier oben ist ebenso fantastisch.
Am Ende der Königsgräber startet der Al-Khubta-Wanderweg. Der ca. 40 minütige Aufstieg führt hinter den Königsgräbern steil, aber sicher über Steintreppen nach oben. Ein bisschen Kondition solltest du also mitbringen.
Auf halber Strecke eröffnet sich ein wunderbares Panorama über das Theater. Wir sehen die lange Säulenstraße, den großen Tempel, Qasr al-Bint und in der Ferne sogar den im Bergmassiv verlaufenden Weg zum Kloster (Ad-Deir) sowie ganz klein die Urne auf der Spitze des Klosters.
Nach dem Anstieg auf den Jabal al-Khubtha folgen wir dem Weg nach links leicht absteigend und erhalten von hier einen fantastischen Blick auf das Schatzhaus. Du kannst den Blick gratis genießen oder in einem Zelt einer Beduinenfamilie bei einem etwas überteuerten Getränk (ca. 2 bis 3 JD, ca. 4 €) auf farbigen Teppichen Platz nehmen und direkt von vorne auf das Schatzhaus blicken. Insbesondere zur Hauptbesuchszeit kannst du beobachten, wie die Tourist*innen unten aus dem Siq strömen und vor dem Schatzhaus ihre Fotos knipsen. In unserem Video zu unseren Entdeckungen in Petra nehmen wir dich auch auf diese Wanderung und die spektakuläre Aussicht auf das Schatzhaus mit.
Ein Hinweis am Rande: Im Siq und vor dem Schatzhaus werden dich immer wieder Beduinen ansprechen, dass sie dich zu einem nicht weit entfernten Aussichtspunkt bringen werden, wo du das klassische Instagram-Foto von dir auf einem Teppich sitzend mit dem Schatzhaus im Hintergrund machen kannst. Wir haben diese Angebote stets freundlich abgelehnt und sind stattdessen den Al-Khubta Trail gewandert, um den Blick auf das Schatzhaus zu erhaschen. Sei bei diesen Angeboten der Beduinen vorsichtig, welchen Weg sie dich nach oben führen wollen. Manche Wege und Aussichtskanzeln sind nicht sicher und es kam hierbei auch schon zu Unfällen. Außerdem solltest du vorab gut verhandeln, damit du am Ende nicht einen unverschämt hohen Preis für dieses eine Foto zahlst.
Die Säulenstraße läuft direkt auf die Königsgräber zu. Sie war wahrscheinlich eine der Haupteinkaufsstraßen in Petra. Von den Nebatäern errichtet, wurde sie in der römischen Besatzungszeit erneuert.
Auf der Säulenstraße kommen wir zum großen Tempelkomplex. Er macht seinem Namen alle Ehre, denn der Komplex ist ca. 7000 Quadratmeter groß. Damit ist es der größte freistehende architektonische Komplex in Petra. Höchstwahrscheinlich wurde er als repräsentativer königlicher Empfangssaal errichtet. Die noch bestehenden Säulen sind bis zu 15 m hoch und lassen die Höhe sowie die komplexen Verzierungen des Tempels erahnen. Über die Treppen gelangen wir in den einstigen Tempelbereich.
Qasr al-Bint war der Haupttempel in Petra. Er ist fast quadratisch, 23 m hoch auf einem Podest stehend sowie ein hervorragendes Beispiel für die Verschmelzung griechisch-römischer und östlicher Elemente in der Baukunst der Nabatäer. Wahrscheinlich war er dem nabatäischen Hauptgott Dushara gewidmet. Seinen Namen hat das Gebäude von den Beduinen erhalten, was als Palast der Pharaotochter oder Mädchenschloss übersetzt wird.
Am Ende der Säulenstraße befindet sich ein größeres Restaurant - the Basin. Hinter diesem Restaurant startet der Weg hoch zum Kloster. Bedenke, dass du vom Besucherzentrum bis hierher schon 4 km, also ca. 1 Stunde ohne große Pausen, gegangen bist.
Jetzt stehen ca. 800 Stufen Aufstieg bis zum Kloster vor einem. Wie anstrengend der Weg nach oben ist, können wir nicht genau einschätzen, weil wir den Weg nur bergab gegangen sind, da wir über den Hintereingang von Petra bis zum Kloster gewandert sind.
Insgesamt führt der Weg auf 1,6 km 200 Höhenmeter nach oben. Dies dauert je nach Tempo und Pausen 45 Minuten oder länger. Es gibt immer wieder auch flache Passagen, auf denen du die fantastische Aussicht genießen kannst.
Mit zunehmendem Weg werden die Stufen etwas steiler. Spätestens hier versteht man, warum festes und gut eingelaufenes Schuhwerk für einen Besuch von Petra sinnvoll ist. Die Stufen sind durch die vielen Besucher*innen zum Teil recht glatt geschliffen und können rutschig sein.
Unterwegs läufst du an zahlreichen Tee- und Souvenirständen vorbei, die gefühlt alle die gleichen Produkte verkaufen. Ein Kopftuch als Sonnenschutz bietet sich z. B. als Andenken an, welches du beim Aufstieg gleich nutzen kannst. Immer wieder gibt es auch schattige Stellen, an denen du dich ausruhen kannst. Zum Ende des Weges nimmt der Schatten allerdings deutlich ab.
Am Ende des Weges siehst du endlich auf der rechten Seite das beeindruckende Kloster (Ad-Deir). Es ist mit seinen 47 m Breite und 48 m Höhe noch größer als das Schatzhaus. Durch die Weite der Landschaft fällt einem dies vielleicht nicht gleich ins Auge. An den Felswänden rechts und links vom Kloster kannst du gut erkennen, wie viele Stein abgetragen werden musste, um das Kloster in den Fels zu meißeln.
Von Innen darfst du das Kloster nicht betreten. Genau hier befindet sich aber der Ursprung der arabischen Bezeichnung Ad-Deir (das Kloster), die Beduinen diesem Ort gegeben haben. In byzantinischer Zeit wurden auf der Rückwand des Innenraums Kreuze eingeritzt, die von seiner christlichen Nutzung stammen.
Um dich von dem Anstieg zum Kloster zu erholen, kannst du dir an einem der Stände ein Getränk (z.B. Zitronensaft mit Minze, Tee mit Kardamom) holen und es dir auf einer der Bänke mit Blick auf das Kloster gut gehen lassen. Wenn du wieder bei Kräften bist, kannst du das Areal mit seinen Felsräumen, Opferplätzen, Zisternen etc. besichtigen oder von einem der Aussichtspunkte die Gebirgslandschaft Jordaniens bestaunen.
Wie zuvor bereits erwähnt, sind wir nicht bergauf zum Kloster gegangen. Wir haben es von Norden über den sogenannten “Hintereingang” von Petra erreicht und sind dann bergab zur Säulenstraße, dem Schatzhaus und der Schlucht gewandert. Diesen “Hintereingang” erreichst du nur per Taxi oder mit einer Tour, da er von Wadi Musa einige Kilometer entfernt liegt. Eintrittstickets für Petra musst du dir vorab im Besucherzentrum kaufen, da es über den “Hintereingang” von Petra zwar eine Ticketkontrolle, aber keinen Ticketverkauf gibt.
Von der Ticketkontrolle bis zum Kloster sind es ca. 3 km (1,5 bis 2 Stunden).
Wir haben diese Bergwanderung - welche mit etwas Kondition für das Auf und Ab der Treppen sehr gut machbar ist - sehr genossen. Die Tour ist auch ohne Guide möglich. Allerdings ist die Strecke gerade zu Beginn kaum ausgeschildert und ein Guide kann dir viel über die Landschaft, die Geschichte von Petra und der Beduinen erzählen und dich auf Details hinweisen, an denen du vielleicht einfach vorbeigegangen wärst.
Auf einem Felsplateau gibt es eine fantastische Aussicht auf die zerklüftete Schlucht. Du blickst hier bis weit ins Wadi Araba, welches eine Weiterführung des Jordangrabens ist und sich vom Toten Meer bis zum Golf von Aqaba zieht. Ein Beduine bietet Tee an und eine ältere Dame verkauft Souvenirs an die wenigen Touristen, die sich so weit entfernt von den berühmten Highlights von Petra wagen.
Der gut ausgebaute Weg führt über Treppen direkt an der Felswand bergauf und bergab. An einer Stelle führt der Weg ungesichert relativ nah an einem Abhang entlang. Wir fanden es nicht gefährlich, wenn man langsam und aufmerksam geht. Personen mit Höhenangst bewerten diesen kurzen Wanderabschnitt allerdings sicher anders. In unserem Video zu unserer Tour durch Petra seht ihr im letzten Teil auch unsere Wanderung über den Hintereingang von Petra und könnt euch selbst ein Bild von der Schwierigkeit des Weges machen.
Wenn ihr nicht nur einen Tag in Petra seit, empfehlen wir euch diese Tour wirklich. Ihr kommt an beeindruckenden Felsformationen vorbei. Der Weg durch die Wüste ist immer wieder mit spektakulären Aussichten gespickt und dann von der Ferne auf das immer größer werdende Kloster hin zu laufen ist extrem beeindruckend.
Vom Besucherzentrum bis zum Beginn des Siq (Schlucht):
Siq (Schlucht) - Schatzhaus - Fassadenstraße - Königsgräber - Ende Säulenstraße und Beginn des Weges zum Kloster:
Wanderweg zum Hohen Opferplatz (High Place of Sacrifice Trail):
Wanderweg zum Kloster (Ad-Deir Trail):
Al-Khubtha-Wanderweg (Aussicht auf das Schatzhaus, Beginn nach Königsgräbern):
Über den Hintereingang von Petra zum Kloster:
= 19, 2 km
Petra ist in den Wintermonaten (November bis April) von 6:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten kannst du Petra von 06:00 bis 18:00 erkunden. Wir empfehlen dir, Petra so früh wie möglich zu besuchen. So vermeidest du die Touristenmassen (insbesondere beim Schatzhaus) und hast noch mehr Zeit, um die riesengroße Anlage zu entdecken.
Die Eintrittspreise für Petra zählen sicherlich zu den teuersten für archäologische Stätten auf der Welt. Im Folgenden schlüsseln wir dir die Eintrittspreise für Petra auf und erläutern, warum sie unterschiedlich hoch sind.
1-Tages-Ticket Petra: JD50 (~65 €)
2-Tages-Ticket Petra: JD55 (~72 €)
3-Tages-Ticket Petra: JD60 (~79 €)
Beim Kauf eines Mehrtagestickets, solltest du auch deinen Personalausweis/Reisepass mitführen, da die Tickets personalisiert sind und an Tag 2 bzw. 3 dies am Eingang abgeglichen wird.
Die Tickets kannst du dir direkt beim Besucherzentrum von Petra kaufen.
Ein Mehrtagesticket musst du dir bereits am ersten Tag kaufen. Mit anderen Worten: Du kannst keine Tageskarte kaufen und dann zum Ticketschalter zurückgehen und einen zweiten Tag hinzufügen. Dann würdest du wieder den Preis für ein Tagesticket zahlen.
Der Jordan Pass beinhaltet den Eintritt zu fast 40 Stätten in sowie ein Besuchervisum für Jordanien. Neben Petra umfasst er auch den Zugang zu anderen Weltkulturerbestätten in Jordanien, darunter Wadi Rum und Qasr Amra. Es beinhaltet auch den Eintritt zur Zitadelle von Amman, dem Römischen Theater in Amman. oder den Burgen Kerak und Shobak sowie Jerash.
Vor dem Kauf solltest du dir sicher sein, wie viele Tage du Petra besuchen möchten, da dies den Preis des Jordan Passes beeinflusst.
1-Tages-Ticket für Petra mit dem Jordan-Pass: JD70 (~92 €)
2-Tages-Ticket für Petra mit dem Jordan-Pass: JD75 (~99 €)
3-Tages-Ticket für Petra mit dem Jordan-Pass: JD80 (~105 €)
Du musst den Jordan-Pass vor deiner Ankunft in Jordanien auf der Jordan-Pass-Website des Tourismusministeriums kaufen, um ihn für die Befreiung von den Visagebühren bei der Ankunft nutzen zu können. Du musst also auch vorab schon entscheiden, wie lange du in Petra bleiben möchtest. Um den Pass in Anspruch nehmen zu können, muss man außerdem mindestens drei Tage in Jordanien bleiben. Andernfalls kann einem bei der Ausreise die Visagebühr von JD40 (oder mehr) in Rechnung gestellt werden.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, von Amman oder Aqaba einen Tagesausflug nach Petra zu unternehmen. Davon raten wir dir aber ab. Du wirst für die An- und Abfahrt stundenlang im Auto sitzen und somit viel Zeit für die Erkundung von Petra verlieren. Außerdem wirst du mit hunderten anderen Tagestouristen gleichzeitig in der Schlucht und am Schatzhaus ankommen. Dabei kannst du diese wunderschönen Orte Petras am frühen Morgen fast ganz für dich alleine genießen.
Wir empfehlen daher eine Unterkunft in Wadi Musa (mehr Infos unter Unterkünfte in der Nähe von Petra) zu nehmen und bereits am Morgen (gegen 7:00 Uhr) mit deiner Tour durch Petra zu beginnen. Du wirst erstaunt sein, wie ruhig es um diese Uhrzeit in Petra ist. Selbst die meisten Beduinen haben ihre Souvenirstände um diese Zeit noch nicht geöffnet.
Unsere persönliche Empfehlung ist, dass zwei Tage eine ideale Dauer für einen Besuch von Petra sind. So hast du die Möglichkeit, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu besuchen (Schlucht, Schatzhaus, Kloster), aber ebenso auf einem der vielen Wanderwege Petra aus der Vogelperspektive zu betrachten
Du hast bestimmt schon einmal Bilder gesehen, in dem die berühmte Schatzkammer durch tausende Kerzen erleuchtet wird. Das “Petra by night”-Event findet immer montags, mittwochs und donnerstags statt. Es startet um 20:30 beim Besucherzentrum und endet 22:30. An der beleuchteten Schatzkammer findet eine kurze Vorführung statt (z.B. Flötenspiel). An diesem Abend kannst du die Anlagen von Petra nicht weiter auf eigene Faust erkunden. Vorab musst du dir hierfür ein Ticket für JD17 (~22 €). kaufen. Dieses Ticket ist nicht in deinem regulären Eintrittspreis oder dem Jordan Pass inkludiert.
Wir können hier nicht von eigenen Erfahrungen sprechen, da wir an anderen Wochentagen Petra besucht haben. Du musst selbst für dich entscheiden, ob dir das Geld hierfür Wert ist und dir bewusst sein, dass du diesen Moment mit vielen anderen Tourist*innen teilen musst.
Die Kleinstadt Wadi Musa ist der ideale Ausgangspunkt, für einen Besuch von Petra. Auf dem Gelände von Petra selbst gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten.
Wadi Musa ist von Amman, der Hauptstadt Jordaniens, ca. 3 bis 4 Stunden mit dem Bus entfernt. Der Küstenort Aqaba am Roten Meer liegt ca. 2 Fahrstunden entfernt. Wir empfehlen daher keinen Tagesausflug nach Petra von einem dieser Orte, sondern das Übernachten in Wadi Musa, um ausreichend Zeit für die Erkundungen in Petra zu haben. Bustickets kann du z.B. hier bestellen.
Wenn du nach einer Unterkunft in Wadi Musa suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du auch sehen, welche Unterkünfte zentral und nah am Besucherzentrum von Petra liegen.
Wir listen dir hier auch noch einige Übernachtungsmöglichkeiten in Wadi Musa für unterschiedliche Budgets auf und wie weit diese jeweils vom Besucherzentrum von Petra entfernt liegen. Da Petra das beliebteste Reiseziel in Jordanien ist, empfehlen wir dir, vorab eine Unterkunft zu buchen
Rafiki Hostel* (1,5 km vom Besucherzentrum entfernt)
Petra Boxtel Hostel* (1,5 km vom Besucherzentrum entfernt)
Jordan Guest House* (2,4 km vom Besucherzentrum entfernt)
Town Season Hotel* (1,4 km vom Besucherzentrum entfernt)
Petra Boutique Hotel* (400 m vom Besucherzentrum entfernt)
Petra Palace Hotel* (400 m vom Besucherzentrum entfernt)
Edom Hotel* (300 m vom Besucherzentrum entfernt)
Mövenpick Resort* (200 m vom Besucherzentrum entfernt)
Petra Guest House Hotel* (70 m vom Besucherzentrum entfernt)
Wadi Musa ist ein idealer Ort, um am Abend nach einer langen Tour durch Petra in einem der vielen Restaurants essen zu gehen.
Wir haben nach unserem Besuch in Petra am Abend im Red Cave Restaurant gegessen. Das typisch jordanische Essen war sehr lecker, reichhaltig und bietet sowohl Vegetarier*innen als auch Fleisch- und Fischesser*innen ausreichend Optionen.
Wir empfehlen dir auf jeden Fall folgende Dinge für eine Tour durch Petra dabei zu haben:
Es gibt in Petra zwar keinen offiziellen Dresscode. Trotzdem sollten sowohl Frauen als auch Männer keine kurzen Röcke oder Hosen tragen. Es wäre im Vergleich zum restlichen Jordanien eher unüblich.
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Wir haben uns sehr sicher in Petra und auch in Wadi Musa gefühlt. Tagsüber wirst du in Petra meistens von anderen Tourist*innen umgeben sein. Früh am Morgen sind wir in Petra nur ein paar Beduinen begegnet, die uns zu einem Aussichtspunkt auf das Schatzhaus führen wollten. Dies haben wir immer freundlich abgelehnt und die Sache war damit auch beendet. Wir haben diese Anfragen immer ausgeschlagen, weil solche Aussichtspunkte nicht immer sicher sind und es sogar schon zu Unfällen mit Tourist*innen gekommen ist.
Wenn dir in Petra ein solches oder ein anderes Angebot gemacht wird (z.B. auf einem Esel reiten; weiter unten erzählen wir dir, warum du dieses Angebot ohnehin ausschlagen solltest), denke immer daran den Preis vorab zu verabreden. In Petra ist ohnehin alles teurer, aber wenn du den Preis für ein Angebot vorab nicht verbindlich absprichst, kann es am Ende zu einer bösen Überraschung kommen.
An sehr vielen Punkten in Petra (z. B. vor der Schlucht, an der Säulenstraße, vor dem Start des Wegs zum Kloster) fragen dich Beduinen, ob du auf ihren Eseln oder Kamelen reiten möchtest. Es wird immer damit geworben, dass diese Transportmöglichkeit in deinem Eintrittsticket bereits inkludiert ist. Dies stimmt zwar, allerdings verlangen die Beduinen für diesen Service auch ein sehr happiges Trinkgeld. Wenn du also einen Esel- oder Kamelritt unternehmen solltest, verhandle vorher gut.
Mein Rat ist allerdings ganz eindeutig: Lass es einfach und reite nicht auf diesen Tieren. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das Tierwohl hier an erster Stelle steht. Insbesondere wenn Tourist*innen auf kleinen Eseln über hunderte von Stufen steil bergauf zum Kloster getragen wurden, sah dies für mich eher nach einer Qual für die Tiere aus.
Wenn du zwei gesunde Füße hast, dann nutze sie auch in Petra! Nimm dir ausreichend Wasser, Sonnenschutz und Zeit mit und erkunde Petra selbst. Für Menschen mit einer Gehbeeinträchtigung gibt es beim Besucherzentrum auch Informationen, wie man mit einer Art Golf Caddy durch die Schlucht bis zum Schatzhaus gefahren wird.
Petra und Jordanien können das ganze Jahr bereist werden. Wir selbst waren im März dort und waren klimatechnisch sehr zufrieden. Am Morgen war es in Petra noch kühl (eine Jacke oder ein Pullover sollte man auf jeden Fall dabei haben), danach aber warm und nicht zu heiß. Wir empfehlen daher einen Besuch von Petra im Frühjahr (März bis Mai) oder im Herbst (September bis November).
Im Hochsommer stelle ich mir bei über 30 Grad eine ausgiebige Erkundung von Petra sehr anstrengend vor, insbesondere weil es in der Felsenstadt nicht so viele schattige Plätze gibt. Im Winter hingegen fällt der meist Niederschlag in Petra. Dies kann sogar zu Überschwemmungen und Sturzfluten führen, weil der sandige Boden in Petra kaum Wasser aufnimmt. Dann kann es auch vorkommen, dass Petra komplett geschlossen wird. Im Winter kann es hier, sobald die Sonne weg ist, auch deutlich kühler werden. Petra liegt schließlich auf einer Höhe von 800 bis 1350 Metern.
Ich hoffe, wir konnten dir einige Informationen zu Petra in unserem Artikel mitgeben. Lass uns gerne in den Kommentaren wissen, wie dir dein Besuch dort oder dieser Artikel und unser Video gefallen hat!
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