Im Sommer 2020 haben wir unsere erste längere Radreise unternommen. Es ging in 8 Etappen und in über 450 km von Brenner bis nach Venedig - eine Reise von den Bergen bis ans Meer. Die Fahrräder wurden uns von Eurobike zur Verfügung gestellt. Dort hat man sich auch um die Buchung unserer Unterkünfte gekümmert, sodass wir einfach nur noch losradeln mussten.
In den ersten Artikeln nehmen wir euch zunächst mit auf unsere Radtour über Brixen, Bozen, Trient und den Gardasee bis nach Verona. In unserem Video zur Tour bekommt ihr noch mehr Einblicke in diese wunderschöne Radtour. Die Strecke verläuft meist idyllisch auf Radwegen entlang der Etsch oder der Eisack an Weinbergen und Obstplantagen vorbei. Die Berge bilden eine traumhafte Kulisse während der Fahrt. Für uns eine ideale Einsteigertour für eine längere Radreise.
Start unserer Reise in Innsbruck
1. Etappe: Brenner - Brixen (54 km)
Video zur Radtour von Brenner nach Verona
Video zur Radtour von Verona nach Venedig
1. Etappe: Brenner - Brixen (54 km)
2. Etappe: Brixen - Bozen (43 km)
3. Etappe: Bozen - Trient (73 km)
Unsere Reise startet in Innsbruck. Bevor wir uns aber für unsere Tour aufs Rad schwingen, verbringen wir noch ein Wochenende in dieser wunderhübschen kleinen Stadt. Wir schlendern durch die Altstadt und schnüren unsere Wanderschuhe, um auf dem Zirbenweg auf dem Patscherkofel und dem Goetheweg auf der Nordkette zu wandern.
Da Eurobike unser Gepäck während der Radreise von Unterkunft zu Unterkunft transportieren wird, ist es so auch kein Problem, die etwas größeren Wanderschuhe mit dabei zu haben. In Brixen und Bozen werden wir sie außerdem wieder nutzen, um dort abermals kurz vom Rad in die Wanderschuhe zu wechseln.
Mehr zu unserem Wochenende in Innsbruck findest du in diesem Artikel.
Nach unseren Entdeckungen in Innsbruck beginnt unsere Radtour an einem Sonntagmorgen. Aber zunächst können wir uns noch ein wenig ausruhen. Ein Shuttle-Service von Eurobike bringt uns von Innsbruck in das ca. 1 Stunde entfernte Brenner Ort. So ersparen wir uns den mühsamen Weg über den Brennerpass und können am ersten Tag ziemlich entspannt bergab radeln.
Schwungvoll geht es von 1.370 m Meereshöhe am Brennerpass in das ca. 300 m tiefer gelegene Gossensaß. Anstrengend ist das also nicht und so können wir umso mehr die fantastischen Aussichten auf die Berge und Täler genießen. Immer wieder halten wir auch einmal an, um diesen Anblick ganz in Ruhe wahrzunehmen. Auf dem markierten und befestigen Eisacktalradweg fahren wir heute bis nach Brixen.
Nach ca. 21 km Radtour kommen wir in der nördlichsten Stadt Italiens an: Sterzing. Dieser Ort versprüht einen unglaublich besonderen Charme. Wir nehmen uns die Zeit und spazieren durch die Altstadt. Hier reihen sich prächtige Bürgerhäuser mit bunten Fassaden und Laubengängen aneinander - wirklich traumhaft schön. Ein markantes Wahrzeichen von Sterzing ist auf der malerischen Hauptstraße kaum zu übersehen: der 46 m hohe Zwölferturm. Die Berge im Hintergrund bilden hierzu eine perfekte Kulisse. Wenn ihr auf einer Radtour hier vorbeikommt, steigt auf jeden Fall einmal ab und nehmt euch Zeit, durch diesen schnuckeligen Ort - der zu Recht vor einigen Jahren zur schönsten Kleinstadt Italiens gekürt wurde - zu schlendern.
Nur ein paar hundert Meter von der Hauptstraße entfernt, steht ein richtiges Juwel von Sterzing: die spätgotische Stadtpfarrkirche "Unsere liebe Frau im Moos". Wir stellen unsere Räder vor der Kirche ab und werfen einen Blick ins Innere. Die weißen Säulen und Wände versprühen Schlichtheit. Die beeindruckenden Deckenbemalungen und die riesige Orgel bilden hierzu einen fulminanten Kontrast. Ein kurzer Abstecher zur Stadtpfarrkirche Sterzings lohnt sich auf jeden Fall.
Der Radweg führt uns aus Sterzing wieder heraus. Bis zum Vahrner See fahren wir entspannt dauerhaft auf befestigten Straßen. Von allen Seiten sind wir von Wiesen und Bergen umgeben. An einer Wegkreuzung hören wir etwas rauschen. Wir steigen von unseren Rädern und laufen nur ein paar Meter weiter zu einem kleinen Wasserfall.
Ca. bei Kilometer 43 erreichen wir eine historische Besonderheit der Gegend: die Festung Franzensfeste aus dem 19. Jahrhundert. Pünktlich zur Ankunft fängt es an zu regnen. Also geht es erst einmal zur Sonderausstellung zum Brenner Basistunnel in der Festung bevor wir das Gelände erkunden. Hier wird das Projekt des Tunnels von allen Seiten - Technik, Natur und Kultur - beleuchtet. Die Ausstellung zeigt u.a. ein detailgetreues Modell einer Tunnelbohrmaschine und stellt in Videos die verschiedensten Personen und ihre Berufe vor, die an diesem Projekt beteiligt sind.
Danach erkunden wir das schier unendlich wirkende Labyrinth aus Räumen, Gängen, Treppen und Ebenen in der Franzensfeste. Weitere Ausstellungsräume widmen sich der Geschichte der Festung und ihrer näheren Umgebung. Z.B. dem Goldschatz der italienischen Nationalbank, der hier angeblich im 2. Weltkrieg versteckt wurde.
Der Regen hat leider nicht aufgehört. Wir ziehen uns unsere Regenhose sowie - jacke an und schwingen uns wieder aufs Rad. Auf den letzten 10 km nach Brixen bekommen wir immer mehr einen Eindruck von der Landwirtschaft in dieser Region. Obstgärten, Kastanienhaine und Weingärten umgeben uns. An einigen Stellen kann man sich auch frisches Obst gegen einen kleinen Obolus mitnehmen. Dank des milden Klimas im mittleren Eisacktal gedeihen die Früchte hier ausgezeichnet. Im Herbst kann man dann in der Törggele-Zeit in Südtirol bei einer Wanderung die regionalen Köstlichkeiten genießen.
Nach ca. 54 km erreichen wir das Ziel unserer ersten Radetappe: Brixen. Sie ist die älteste Stadt in Tirol. Der Himmel klart mittlerweile wieder auf und so spazieren wir nach dem Check-In im Hotel zu einem historisch bedeutsamen Gebäude der Stadt - dem Dom mit seinem Kreuzgang. Mit seiner bunten Fassade und seinem mondänen Auftreten verleiht der Dom dem Hauptplatz der Altstadt eine eindrückliche Wirkung. Die farbigen Fresken an den Wänden und Gewölben des Kreuzgangs sind wirklich atemberaubend und zählen zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Südtirols. Die Darstellungen sind thematisch großenteils dem Alten und Neuen Testament entnommen, weswegen sie den Analphabet*innen früher gewissermaßen als „Bibel“ dienten.
Der Eintritt in den Dom und Kreuzgang ist frei.
Die Bischofsstadt Brixen versprüht ein entspanntes Flair. Wir spazieren unter den Laubengängen und in den zinnengesäumten Gässchen entlang. Wir können uns gar nicht satt sehen an den bunten Häuserfassaden der Altstadt. Die Berge im Hintergrund sind zum Greifen nah, was wir am nächsten Morgen auch noch einmal ausnutzen werden. Wir haben ja nicht umsonst auch unsere Wanderschuhe eingepackt. Unseren Abend lassen wir bei einem Essen im Kutscherhof ausklingen. Wir haben Glück und bekommen noch einen Platz im schönen Hof. Es scheint ein sehr beliebtes Restaurant zu sein, da die Schlange der Gäste immer länger wird. Wer also auf Nummer sicher gehen will, sollte hier wohl besser reservieren.
Wenn du nach einer Unterkunft in Brixen suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du durch Zoomen auch sehen, wo die Unterkünfte genau liegen.
Unseren zweiten Tag wollen wir aufgrund der eher kurzen Radtour mit zwei Wanderungen kombinieren - eine Tour auf der Plose in Brixen und eine auf dem Ritten in Bozen. Wenn wir den Bergen schon so nah sind, möchten wir das gute Wetter nutzen. Am Morgen fahren wir gleich mit dem Bus am Bahnhof in Brixen bis zur Talstation der Plosebahn (Fahrtdauer ca. 20 Min.). Bei dieser Fahrt können wir schon ein wenig erahnen, welche Bergpracht uns gleich erwarten wird. Die Plosebahn fährt zur auf 2050 m Höhe gelegenen Bergstation des Hausberges. Durch die BrixenCard, welche wir kostenlos in unserem Hotel erhalten haben, durften wir den Bus und die Plosebahn gratis nutzen. Unter den folgenden Links findet ihr noch den Busfahrplan von Brixen zur Ploses sowie die Öffnungszeiten der Plosebahn.
An der Bergstation angekommen begrüßen uns gleich riesige Holzbuchenstaben, die das Wort Plose bilden. Im überdimensional großen O gibt es einen Fahrradlooping. Mutige können sich hier anschnallen lassen und versuchen mit eigener Kraft auf dem Rad einen Looping im O zu fahren. Neugierig? Dann schau dir einmal in unsem Video am Ende dieses Artikels den Fahrradlooping an.
Wir wandern hier oben auf dem Woody-Walk. Dies ist ein ca. 5 km langer und einfacher Rundweg der auch sehr für Familien zu empfehlen ist. Unterwegs stehen immer wieder Holzfiguren, Musikinstrumente und liebevoll gestaltete Holzwege die z.B. zum Balancieren einladen. Und das absolute Highlight hier oben: der direkte Blick auf die Dolomiten. Ein wirklich gelungener Start in den Tag!
Lust zum Weiterlesen? In diesem Artikel - 2. Etappe: Brixen - Bozen (43 km) - zeigen wir dir, wie wir unsere Radreise fortsetzen.
Wir haben unsere Radtour von Verona noch bis nach Venedig fortgesetzt. Diese Tour kannst du in folgendem Video sehen.
Im Bergzeit-Shop findest du jegliche Outdoor-Ausrüstung und Kleidung, die du für dein nächstes Abenteuer benötigst – ob fürs Wandern und Trekking, Sportklettern, Mountainbiken, Skitouren und vieles mehr.
>>> Klicke auf das Bild und du kommst zum Bergzeit-Shop
Noch ein kleiner Hinweis am Rande bzw. Ende: Wir wurden bei dieser Reise unterstützt von Eurobike. Hierfür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles hier zu lesende entspricht dennoch unserer persönlichen Meinung und Wahrnehmung :-)