Die Lofoten bieten einige wunderschöne Wanderungen mit zum Teil noch atemberaubenderen Aussichten. Eine dieser Wanderungen wollen wir dir hier vorstellen - die Wanderung entlang der Küste von Nesland nach Nusfjord. Wir sind diesen Weg selbst im Sommer 2017 gewandert.
Diese Wanderroute liegt auf der Insel Flaksadøya auf den Lofoten. Hier gibt es z. B. zwei wunderschöne Sandstrände (Flakstad und Ramberg), die mit ihrem weißen Sand ein wenig für Karibikfeeling in Norwegen sorgen. Im Süden kannst du dich in den beiden kleinen charmanten und historischen Fischerdörfern in die Zeit zurückversetzen lassen. Und das beste: Die Wanderung die wir euch jetzt vorstellen, verbindet auf einer eher leichten Wanderung diese beiden Fischerdörfer miteinander. Während du im Sommer an der Küste entlang wanderst und die Landschaft und Aussicht genießt, kannst du dir vorstellen wie es wohl vor hunderten Jahren gewesen sein muss, als die Fischermänner diese Strecke (fiskesti - alter Fischerweg) im tiefsten Winter zurücklegen mussten.
Der erste Teil unserer Wanderung führt uns von Nesland (GPS-Punkt: N68 00.433 E13 17.926) nach Nusfjord (N68 02.036 E13 20.891). Wir haben uns für den Start in Nesland entschieden, weil die Anfahrt und das Parken dort nichts kostet, der Weg in diese Richtung besser ausgeschildert ist und Nusfjord als Halbzeit der Wanderung zum Erkunden und auch Essen mehr zu bieten hat.
Nesland ist ein sehr kleines und sehr ruhiges Dorf mit einer fantastischen Lage direkt am Meer. Und genau dort entlang führt auch der erste Teil der Wanderung - immer mit Blick auf das Meer und die Berge im Hintergrund. Unterwegs haben wir immer mal wieder schöne Blumen, Blaubeeren oder Moltebeeren gesehen (und gekostet). Zur Orientierung haben wir uns an die Steine gehalten, die mit einem großen "T" gekennzeichnet sind. Sie geben den Weg nach Nusfjord an.
Nach einiger Zeit erreicht man eine kleine steinerne Anhöhe, wo die Wanderer Türme aus balancierenden Steinen errichten. Hier haben wir noch einmal die Aussicht und den starken und erfrischenden Meereswind im Gesicht genossen.
Immer mal wieder führen kurze Wege nach links weg von der Küste. Durch das unbeständige Wetter waren diese teils sehr schlammig und nass und wir mussten uns unsere Wege ein wenig erarbeiten, damit wir nicht direkt durch die Pfützen gehen mussten. An diesen Stellen also gut aufpassen, damit du nicht ausrutschst.
Grundsätzlich ist das Wetter auf den Lofoten sehr wechselhaft. Auf unserer Wanderung hat es immer mal wieder nur ganz leicht und kurz geregnet. Aber es ist auf jeden Fall zu empfehlen, sich auf unterschiedlichstes Wetter durch eine Regenjacke, Mütze als Sonnenschutz oder Wechselschuhe im Mietwagen vorzubereiten.
Nach einer Zeit kamen wir zum schwierigsten Teil der Wanderung. Ein ebener Weg an der Küste wich einem kleinen Abschnitt mit runden Felsen. Man musste nicht wirklich klettern, aber ab und zu große Schritte zwischen Felsbrocken machen. Und wer nicht ganz schwindelfrei ist, für den könnte es hier ein wenig herausfordernd sein. Wenn ihr mit jüngeren Kindern unterwegs seid, dann solltet ihr an dieser Stelle auf jeden Fall sehr achtsam sein, da man leicht in die Spalten zwischen den Felsen fallen kann.
Nach der ersten Kletterpartie folgt nicht viel später noch eine zweite. Könnt ihr auf dem ersten Bild die Leiter sehen, die an dem Felsen angebracht ist? Diese geht es auf dem Hinweg nach unten und auf dem Rückweg wieder nach oben. Die Leiter ist fest angebracht und wackelt auch nicht. Für all die mit Höhenangst heißt es nun zwar nicht "Augen zu und durch" (das wäre auch ungünstig beim Klettern) aber wenigstens "Zähne zusammen beißen".
So, jetzt noch ein paar Pfützen ausweichen, die unglaublich grüne Landschaft genießen und schon ist es nicht mehr weit bis nach Nusfjord.
Nusfjord ist eines der ältesten und authentischsten Fischerdörfer (fiskevær) auf den Lofoten. Aus diesem Grund wurde es von der UNESCO auch zum Weltkulturerbe erklärt. Allein seine Lage am Ufer des Fjords Bottelvika umgeben von hohen Bergen und mit seinen zahlreichen bunten Holzhütten ist eine Augenweide.
Das malerische Nusfjord auf der Insel Flakstadøy ist wohl das zauberhafteste Fischerdorf auf den Lofoten. Am Ufer des Fjords Bottelvika ducken sich seine bunten Häuschen wie eine Spielzeugsiedlung unter die hoch aufragenden Berge von Flakstadøy. Am höchsten von ihnen ragt der 769 Meter hohe Tønsåsheia in den Himmel über Norwegen.
In Nusfjord gibt es noch ca. 40 Fischerhäuschen (Rorbuer), die zum Teil auf Stegen direkt über dem Wasser stehen. Diese werden zum Übernachten auch an Tourist*innen vermietet. Wer sich also einmal wie ein richtiger Fischer fühlen und seinen Aufenthalt in Nusfjord verlängern möchte, kann diese Gelegenheit nutzen.
In einem kleinen kostenlosen Museum - der ehemaligen Transiederei (Trandamperi) haben wir uns einen Film über das beschwerliche Leben der Fischer angesehen. Viele alte Exponate aus dem Alltags- und Berufsleben der Fischer helfen einem dabei sich vorzustellen, wie hier vor 50 Jahren das Leben ausgesehen haben muss. Immer mal wieder haben wir Stockfisch im Dorf herumhängen sehen. Wie es hier wohl riecht, wenn die Stockfischproduktion auf Hochtouren läuft?
Zur Stärkung für den Rückweg essen und trinken wir eine Kleinigkeit im Restaurant Karoline (auf facebook unter @nusfjord.no). Hier könnt ihr auch eure Wasserflasche für den Rückweg auffüllen. Vor dem Restaurant stehen zahlreiche lange geschwungene Bänke, die zum Sonnenbaden einladen. Diese Möbel wurden zusammen mit Studierenden designed und gebaut. Durch ihre fließenden Formen sehen sie auf jeden Fall sehr organisch aus - ich finde, dass das super zu der natürlichen Umgebung passt.
Nach unserer Stärkung und einen Bummel durch Nusfjord geht es wieder den gleichen Weg zurück nach Nesland. Ein wenig klettern, ein wenig Matsch und ein wenig Sonne und Regen. So ist das eben auf den Lofoten.
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Die Wanderung von Nesland nach Nusfjord hat wirklich einiges zu bieten. Die Wege entlang der Küste mit den Bergen im Hintergrund bilden eine wunderschöne Kulisse. Die Wanderung selber ist nicht allzu schwierig, steil ist es kaum, man muss aber an einer Stelle eine kleine Kletterpartie über abgerundete Felsen und eine sehr hohe Leiter meistern. In Nusfjord kann man dann bei einer leckeren Mahlzeit die Atmosphäre eines alten Fischerdorfes genießen. Das einzige was diese Reise an der einen oder anderen Stelle etwas ungemütlich machen kann, ist das unberechenbare Wetter auf den Lofoten. In unseren 2 Wochen dort gab es kaum einen Tag, an dem es nicht geregnet hat. Dafür wurden wir aber auch fast täglich mit Regenbögen der Sonderklasse belohnt. Einfach regenfeste Kleidung einpacken oder im Mietwagen am Ende der Wanderung trockene Ersatzschuhe aufbewahren. Dann hält euch auch das Wetter in Norwegen nicht auf.