Im September haben wir ein paar wunderschöne Herbsttage im Brixental in Tirol verbracht. Das Brixental liegt in Tirol in Österreich – nicht zu verwechseln mit Brixen in Südtirol in Italien (hier unser Artikel zu unserer Radtour nach Brixen).
Die Hauptorte im Brixental sind Brixen im Thale, Kirchberg in Tirol und Westendorf. Sie sind eingebettet in die Kitzbüheler Alpen und bieten ein riesiges Netzwerk an Wanderwegen für Familien, Genießer*innen und Sportliche. In unseren drei Tagen im Brixental haben wir auf Wanderungen fantastische Aussichten auf die umgebende Bergwelt von Hoher Salve und Kitzbüheler Horn genossen, entspannt Zeit an zahlreichen Bergseen verbracht und den bunten Almabtrieb samt Almfest gefeiert. Neben zahlreichen Fotos zu unserem Urlaub im Brixental gibt es in unserem Artikel auch drei Videos (Kirchberg in Tirol, Brixen im Thale, Westendorf) mit noch mehr Eindrücken.
Kirchberg in Tirol
Brixen im Thale
Westendorf
Praktische Tipps für Brixental
Für unser Wochenende im Brixental haben wir unsere Basis in Kirchberg in Tirol (Infos zur Anreise ins Brixental gibt es hier im Artikel). In Kirchberg in Tirol haben wir zentral im Hotel Metzgerwirt* übernachtet. Tagsüber konnten wir von Kirchberg oder in den Nachbarorten ausgiebige Wanderungen in die Berge starten. Am Abend wurden wir mit einem mehrgängigen Menu verwöhnt und konnten uns im Dampfbad und den Saunen entspannen und den Tag Revue passieren lassen.
Wenn du nach einer Unterkunft im Brixental suchst, schau einfach bei Booking.com* vorbei. Hier gibt es zahlreiche Angebote zu unterschiedlichen Preisen. In der Karte unten kannst du auch durch Zoomen sehen, wo die Unterkünfte im Brixental (Kirchberg in Tirol, Brixen im Thale, Westendorf)* liegen.
Nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum von Kirchberg in Tirol starten wir unsere Fahrt mit der Sesselbahn zum Gaisberg.
An der Bergstation liegt uns Kirchberg zu Füßen. Wir nehmen auf einer Hängeschaukel Platz und es offenbart sich ein fantastischer Blick auf die umgebenden Berge: der Wilde Kaiser blitzt kurz hinter den Wolken hervor, wir sehen das grüne Kitzbüheler Horn (1.996 m) sowie den Hahnenkamm (1.712 m). Über die beiden letztgenannten Berge sind wir ein Jahr zuvor auch auf unserer mehrtägigen Tour auf dem KAT-Walk (Kitzbüheler Alpen Trail) gewandert (Artikel zum KAT-Walk).
Der Gaisberg ist u.a. bei Mountainbiker*innen beliebt. Auf dem Gaisberg-Trail oder auf dem Lisi Osl Trail kannst du zurück ins Tal brausen.
Aber auch für Wandertouren ist der Gaisberg ein guter Ausgangspunkt. Vom Gaisberg kannst du beispielsweise zum Gampenkogel in Westendorf wandern und von der Bergstation mit der Alpenrosenbahn ins Tal von Westendorf und von dort mit Bus oder Bahn zurück nach Kirchberg fahren (mehr Informationen zum Kombiticket der 4-Sesselbahn Gaisberg zur Auffahrt und zur Talfahrt mit der Alpenrosenbahn in Westendorf gibt es hier).
Da wir unsere Tour auf den Gaisberg an unserem Ankunftstag im Brixental gemacht haben, hatten wir hierfür leider keine Zeit mehr. Wir sind stattdessen auf einem sehr familienfreundlichen Weg wieder zurück ins Tal von Kirchberg gewandert. Auf dem Weg gibt es z.B. eine Rätseltour, mehrere Waldrutschen oder z.B. eine große begehbare Gais.
Am Obergaisbergsee (1.040 m) werden wir nach einem kurzen Regenschauer mit einem riesigen Regenbogen überrascht. Auf zahlreichen Sitz- und Liegemöglichkeiten können wir Platz nehmen und das beeindruckende Bergpanorama aufsaugen. Und wenn dich der Hunger packt, kannst du nahe der Bergstation des Lifts im Gaisbergstüberl einkehren oder dich auf dem Weg ins Tal im Gasthaus Obergaisberg stärken.
An unserem 2. Tag im Brixental fahren wir mit der Regionalbahn in drei Minuten von Kirchberg in Tirol nach Brixen im Thale (mehr Infos zur Mobilität innerhalb des Brixentals gibt es hier im Artikel).
Auf dem Weg zur Seilbahn in Brixen laufen wir an der Brennerei Erber vorbei. In den Schaufenstern stehen Geräte der Brennerei, die uns neugierig auf das Innere des Ladens machen. Die Brennerei Erber ist die älteste Kupferkesselbrennerei Tirols und produziert seit 1651 im Brixental vielfältige Edelbrände, Schnäpse und Spirituosen. Wir laufen durch den Laden und sind erstaunt über das riesige Angebot. Hier ist für jeden Geldbeutel und Geschmack etwas dabei und auch das ein oder andere Mitbringsel für Familie und Freunde. Wir haben Glück und können uns einer Führung durch die Brennerei anschließen, bei der wir zum Beispiel einen Blick auf die riesigen Kupferkessel werfen können. Zahlreiche Medaillen sowie Urkunden von Wettbewerben hängen neben den Kesseln und bestätigen die erfolgreiche Tradition der Brennerei. Am Ende der Brennereiführung können wir uns selbst von der Qualität der Produkte überzeugen und dürfen zahlreiche Produkte testen – vom Pflaumenlikör, über Tiroler Zirbener, Williamsbrand bis Tiroler Dry Gin. Irgendwann müssen wir aber aufhören mit dem Probieren – schließlich wollen wir noch zum Jochstubnsee wandern.
Von Brixen im Thale fahren wir mit der Gondelbahn Hochbrixen sowie anschließend mit der Zinsbergbahn vom Tal auf 1.667 m Höhe. Wer es sportlicher möchte, kann natürlich auch vom Ort oder der Bergstation der Gondelbahn Hochbrixen nach oben wandern. Da das Wetter gerade schön ist und noch wechselhafter werden soll, entscheiden wir uns für die schnellere Variante in die Bergwelt mit der Bahn.
Bereits an der Bergstation der Zinsbergbahn begrüßt uns die erste Panoramabank mit genialem Blick auf die weite Landschaft. Und sie wird nicht die letzte auf unserem Weg zum Jochstubnsee sein. Wir wandern vorbei an entspannten Kühen. Bleiben immer wieder stehen, um Inne zu halten und sogar von ein paar Sonnenstrahlen geküsst zu werden.
Der Jochstubnsee ist ein wunderbarer Ort, um Kraft und Ruhe zu tanken. Am See nehmen wir auf einer Panoramaliege Platz. Von hier hat man einen schönen 360-Grad-Blick u.a. auf den Wilden Kaiser, die Loferer und Leoganger Steinberge und die Hohen Tauern mit Kitzsteinhorn – ein wahres Seh-Erlebnis. Wenn du im Sommer dienstags hier bist, kannst du zwischen 11:00 und 15:00 Uhr Kapitän Peter dabei zusehen, wie er in seinem roten Segelboot mit Gästen über den See fährt – oder du segelst nach vorheriger Anmeldung einfach entspannt selbst mit. Auf 1.600 m Seehöhe ist dies Europas höchstes Segelerlebnis!
Das Gefühl des Genusswanderns setzen wir im Alpengasthof Jochstubn direkt am See fort. Dort nehmen wir auf der Sonnenterasse Platz und gönnen uns eine Brotzeit und einen Kaiserschmarrn. Die Wege zum und um den Jochstubnsee sind sehr gemütlich und auch sehr gut für Familien geeignet.
Vom Jochstubnsee kannst du beispielsweise 300 Höhenmeter bergab zum Filzalmsee (1.300 m) wandern – oder du nutzt die Zinsbergbahn zur Abkürzung. Am Filzalmsee gibt es sowohl für Jung und Alt im wahrsten Sinne des Wortes einen Riesenspaß: In einem Riesensandkasten sowie Wasserspielplatz können sich Kinder richtig austoben. Mithilfe einer Tretpumpe und Beinkraft kannst du einen Wasserriesen aus dem Filzalmsee aufsteigen lassen - mehr davon siehst du in unserem Video hierzu. Die Riesenliegen laden zum Entspannen ein und im Moortretbecken und auf dem Barfußweg kannst du deinen Füßen etwas Gutes tun.
Auf verschiedenen familienfreundlichen Wanderwegen (Riesenweg - reine Gehzeit ca. 1 Stunde, Riesenwald - reine Gehzeit ca. 1 Stunde, Riesen-Seen-Wanderung -reine Gehzeit ca. 2,5 Stunden) kann man die Region aktiv erkunden und sich auf ein paar Überraschungen freuen.
Am letzten Tag erleben wir ein Highlight – nicht nur für uns, sondern für die gesamte Region – an welchem wir bisher noch nicht teilnehmen konnten: der Almabtrieb. Hierfür fahren wir mit der Regionalbahn von Kirchberg in nur wenigen Minuten nach Westendorf.
In Westendorf warten bereits hunderte von Menschen im gesamten Ort am Wegesrand auf die Kühe, welche den Sommer auf den saftigen Bergwiesen verbracht haben und heute zurück ins Tal gebracht werden. Dieses Ereignis wird richtig groß gefeiert. An zahlreichen Ständen können wir lokale Produkte wie Almkäse, Honig oder Wurst kaufen oder traditionelle Spezialitäten essen.
In einem sehr großen Festzelt kommt gefühlt das gesamte Dorf zusammen und feiert bei Live-Musik ein ausgelassenes Fest. Während der Feier im Zelt wird sogar immer eine Durchsage gemacht, wenn zeitnah Kühe von einem bestimmten Hof vorbeikommen, um ja nicht die Stars des Tages zu verpassen. Und diese werden zum Teil für diesen Festtag prächtig geschmückt und laufen mit ihren obligatorischen, teils riesigen Glocken um den Hals entspannt durch den Ort. Ein wirklich einmaliges Spektakel! Der farbenprächtige Schmuck wird allerdings nur angelegt, wenn die Tiere und Hirten ihre Zeit auf der Alm unbeschadet überstanden haben.
Almabtriebe finden meistens zwischen Mitte September und Anfang Oktober statt – je nach Region – und werden traditionell bestimmt nach den ersten Kälteeinbrüchen oder dem Ende des Graswachstums auf der Alm. Apropos Kälteeinbrüche: Am Tag des Almabtriebs hat es geschneit und der Schnee blieb auf ab ca. 1.400 m Höhe liegen. Das wollten wir uns natürlich noch ein wenig genauer ansehen.
Die Alpenrosenbahn startet direkt hinter dem Festzelt. Sie bringt uns vom Tal auf 1.770 m Höhe. Bereits nach kurzer Zeit in der Seilbahn weicht die grüne Hügellandschaft schneebedeckten Bäumen sowie einer dicken Nebelschicht. An der Bergstation begrüßen uns hölzerne Murmeltiere mit einer Schneehaube.
Da es leider aufgrund des Wetters keine Aussicht ins Tal gibt, verändern wir unseren Plan und wandern nicht auf den Gampenkogel (1.952m m), sondern spazieren zum Kreuzjöchlsee (1.700 m). Wir sind ganz alleine unterwegs, der eiskalte Wind weht uns um die Nase. Irgendwie surreal, dass wir vor ein paar Minuten noch bei Volksmusik und Almabtrieb im Dorf waren und nun durch eine einsame Winterlandschaft wandern. Fliegenpilze und gelbe Blumen heben sich vom Schnee ab.
Am Kreuzjöchlsee steigt der Dampf empor und wir genießen die Ruhe – ein sehr schöner Kraftort! Auf einem Schild am See mit der Überschrift „See-le“ steht geschrieben: „Tipp: Smartphone in den Flugmodus schalten und lieber die schönen Gedanken fliegen lassen.“ Ein Tipp, den wir uns zu Herzen nehmen, während wir am See entlangspazieren. Da das Brechhornhaus in der Nähe vom Kreuzjöchlsee an diesem Tag geschlossen hat, kehren wir am Ende unserer ca. 7 km langen Tour bei der Bergstation im Bergrestaurant Talkaser ein. Dort können wir uns aufwärmen und stärken, bis wir dieses Winterwunderland wieder verlassen und ins grüne Tal zurückfahren.
Wir haben uns für die An- und Abreise mit der Bahn entschieden, was nicht nur wunderbar geklappt hat, sondern auch nachhaltig und umweltbewusst ist. Von München bist du beispielsweise in ca. 2 Stunden in Kirchberg. Ab Wörgl bzw. bis Wörgl können wir mit der Gästekarte kostenlos mit der Regionalbahn und Bus nach/von Kirchberg in Tirol, Brixen im Thale oder Westendorf fahren.
Auf folgender Webseite erhältst du einen Überblick über die Bergbahnen im Brixental, die Angebote hierzu (Sommer Card, SkiWelt oder KitzSki) sowie einen Vergleich dieser, um besser einschätzen zu können, welche Bergbahn-Angebote für deinen Aufenthalt am besten passen.
Während unseres Wochenendes im Brixental haben wir ausschließlich Busse oder die Regionalbahn genutzt, um zwischen den drei Hauptorten herumzufahren. Und das Beste daran: mit der roten, regionalen Gästekarte waren diese Fahrten sogar kostenlos.
Die Gästekarte erhältst du ab der ersten Nacht in deiner Unterkunft. Auf Wunsch erhältst du sie auch vorab digital, damit du sie bereits zur Anreise nutzen kannst.
Die regionale Gästekarte ermöglicht es dir, mit allen Busverbindungen zwischen Wörgl und Kitzbühel, als auch mit den Nahverkehrszügen der ÖBB (ausgenommen IC, EC und RailJet) zwischen Wörgl und Hochfilzen kostenlos zu fahren.
Die Züge fahren ca. alle 30 Minuten, sodass du ziemlich flexibel bist. Weitere Infos zu den Fahrplänen gibt es auf vvt.at.
Von den Bahnhöfen Brixen im Thale oder Kirchberg in Tirol erreichst du in ca. 10 Minuten Fußweg den Ortskern. Der Bahnhof in Westendorf liegt ca. 20 Minuten (1,4 km) vom Dorfkern entfernt. Ein Gehweg führt direkt vom Bahnhof zum Dorf.
Im Bergzeit-Shop findest du jegliche Outdoor-Ausrüstung und Kleidung, die du für dein nächstes Abenteuer benötigst – ob fürs Wandern und Trekking, Sportklettern, Mountainbiken, Skitouren und vieles mehr.
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Noch ein kleiner Hinweis am Rande bzw. Ende: Unser Aufenthalt im Brixental fand im Rahmen einer Pressereise statt, auf die wir vom Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Brixental eingeladen wurden. Für diese Einladung möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken! Alles hier zu Lesende entspricht dennoch unserer persönlichen Meinung und Wahrnehmung :-)