Wer an Mauritius denkt, der hat meist sofort Palmen und Traumstände im Kopf. Das stimmt auch! Für Wanderbegeisterte hat Mauritius aber auch jede Menge zu bieten.
Wir wollen euch insbesondere die Wanderung auf den dritthöchsten Berg der Insel ans Herz legen - den Le Pouce (812 m). Diese hat uns nämlich total begeistert!
Die Wanderung ist mit ihren ca. 4,3 km nicht allzu anspruchsvoll. Nur die finale Besteigung der Gipfelspitze erfordert ein wenig (ungesicherte) Kletterei. Belohnt werdet ihr dafür mit einer bombastischen Aussicht auf die Hauptstadt, das Meer und die umliegenden Bergketten im Nordwesten! Was will das Wanderherz mehr? Unseres war vollkommen zufrieden auf dem Le Pouce!
Wir zeigen dir die Anfahrt zum Berg, die Wanderstrecke und am Ende des Artikels auch ein Video unserer Wanderung.
Der Le Pouce ist mit seinen 812 m der dritthöchste Berg auf Mauritius. Aufgrund seiner charakteristisch geformten Gipfelspitze heißt er "Der Daumen". Der Le Pouce befindet sich im Nordwesten der Insel zwischen dem Pieter Both (820 m) und dem Signal Mountain. Da unser Hotel im Nordwesten von Mauritius lag, war er das ideale Ziel für einen Halbtagesausflug.
Ohne gpx.-Daten bzw. vorherige Recherche hätten wir den Startpunkt unserer Wanderung wohl nicht gefunden. Eine Ausschilderung zu diesem Wanderweg findet ihr nämlich nicht auf dem Weg.
Die gpx.-Daten für die Wanderung haben wir hier gefunden. Falls du gpx.-Daten vorab noch nie auf deinem Handy genutzt hast, lade dir einfach eine kostenlose App (z.B. Meine Routen) herunter und lade dort die gpx.-Datei. Dann findest du den Startpunkt der Wanderung und du hast auch während der Wanderung eine gute Orientierung.
Da wir mit dem Auto unterwegs waren, haben wir uns zum Wandern für diese Route entschieden: Startpunkt hier 20°12'27.6"S 57°31'36.9"E - Wanderung auf den Gipfel - Rückweg über dieselbe Strecke zurück zum Ausgangspunkt.
Es gibt auch die Möglichkeit, von der Hauptstadt Port Louis auf den Le Pouce zu wandern und dann in Moka (dem von uns gewählten Startpunkt) anzukommen. Oder eben auch umgekehrt. Am Ende der Wanderung lässt man sich dann von einem Taxi abholen.
Wenn ihr auch mit dem Auto unterwegs seid, dann solltet ihr darauf eingestellt sein, dass auf Mauritius Linksverkehr herrscht. Einen internationalen Führerschein haben wir für unseren kurzen Aufenthalt von 9 Tagen nicht benötigt. Ein paar wertvolle Tipps zum Fahren auf Mauritius haben wir uns hier angelesen. Auffällig ist die hohe Anzahl an (doppelspurigen) Kreiseln. Am geschäftigen Morgen werden manche davon auch durch Polizisten koordiniert. Alles in allem lief der Verkehr sehr geordnet ab. Busse fahren gerne auch etwas rasanter und man sollte ihnen einfach die Vorfahrt lassen.
Wenn ihr unterwegs nicht auf WLAN zurückgreifen könnt, dann empfehlen wir euch, die Karte von Mauritius z.B. bei google maps vorab herunterzuladen. So könnt ihr auch ohne Internetverbindung die Routenplanung nutzen.
Das Auto kann am oben genannten Startpunkt am Zuckerrohr-Feldrand abgestellt werden. Hier gibt es einige ungepflasterte und kostenlose Parkplätze. Von dort aus geht es gerade aus auf ebenem Terrain schon ein wenig bergauf.
Links einbiegend laufen wir längere Zeit in einem waldigen Gebiet weiter. Hier ist der Boden durch größere Steine recht uneben. Als wir wandern waren, hatte es schon mehrere Tage nicht mehr geregnet. Dementsprechend war der Boden auch trocken. Ich würde nicht empfehlen, hier zu wandern, wenn es davor stark geregnet hat. Der Boden wird sicherlich sehr matschig und die Steine sehr rutschig. Auch den finalen Aufstieg auf den Gipfel würde ich bei Matsch und Rutschgefahr nicht empfehlen - aber hierzu gleich mehr Eindrücke auch im Video.
Was ich am meisten bei dieser Wanderung gefürchtet habe, war die Hitze und direkte Sonneneinstrahlung. Dies hat sich allerdings als gar nicht so schlimm herausgestellt. Insbesondere der erste Wanderabschnitt im Wald war sehr schattig. Geschwitzt wie verrückt haben wir trotzdem - dafür haben die 80 Prozent Luftfeuchtigkeit schon gesorgt.
Eine Ausschilderung auf dem Weg gibt es nicht. Wir haben allerdings blau-weiße Farbmarkierungen auf Steinen gesehen, die bei der Orientierung helfen.
Noch während des Waldabschnittes tun sich immer wieder sehr schöne Aussichtspunkte auf. Wir blicken auf Moka und die umliegenden Berge. Wirklich traumhaft!
Nach dem Waldabschnitt laufen wir weiter auf engeren und von Büschen gesäumten Pfaden. Hier haben wir nur einmal kurz Orientierungsprobleme. Da die Spitze des Le Pouce aber gut sichtbar ist, müssen wir uns nur rechts halten. Und ein kurzer Blick auf die gpx-Daten hilft auch. Spätestens ab hier solltet ihr auch nicht vergessen, euch mit Sonnencreme einzuschmieren, da es kaum noch Bäume als Sonnenschutz gibt.
Sprüht euch auf der Wanderung - insbesondere im Waldabschnitt - auf jeden Fall mit Antimückenspray ein. Die Biester sind hier ziemlich aktiv!
Am Fuße des Gipfels kommen wir an einer Wiese an - ein wunderbarer Ort für ein Picknick und um die fantastische Aussicht zu genießen.
Wir machen es uns auf der Wiese allerdings nicht allzu lange bequem. Eine riesige graue Wolke zieht auf und wir wollen auf jeden Fall noch auf den Gipfel kraxeln ohne vom Regen überrascht zu werden. Von der Wiese aus sehen wir schon ein paar kleine Punkte, die auf dem Gipfel umherlaufen.
Anfangs geht es noch durch Gestrüpp. Dann wird der Weg steiler. An manchen Steinen oder Ästen müssen wir uns ziemlich festhalten, da es neben dem Pfad fast senkrecht nach unten geht. Nach einigen Minuten und erdbeschmierten Beinen später ist die Gipfelerklimmung endlich geschafft. Und die Aussicht ist fantastisch!
Wir blicken auf die Hauptstadt Port Louis, Moka und den Bezirk Plaines Wilhems. Von hier oben können wir mit einer 360 Grad-Aussicht sowohl den Blick aufs Meer, die Berge und die umliegenden Zuckerrohrfelder genießen. Ein echter Höhepunkt dieser Wanderung.
Wir verlagern unser Picknick auf den Berggipfel und verbringen hier noch ein wenig Zeit. Dann laufen wir vorsichtig den Gipfel wieder hinunter, machen es uns auf der Wiese noch ein wenig bequem, ehe wir den Rückweg antreten.
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