Wusstest du, dass München ein Vorreiter der deutschen Graffiti-Szene war? Zum Beispiel bei einer knackigen Strafe für den ersten Wholetrain (ein vollständig besprühter Zug) Europas oder beim ersten Museum Deutschlands, welches sich der Urban Art widmet.
Wir zeigen dir in unserem Artikel das Werksviertel-Mitte in München. Früher wurden hier Kartoffelknödel einer bekannten Marke hergestellt. Nun entwickelt sich hier Schritt für Schritt ein sehr kreatives und buntes Fleckchen in München. In unserem Artikel zeigen wir dir sehr viele Fotos von der Straßenkunst, die wir im Werksviertel entdeckt haben.
Wir haben in München im gambino direkt im Werksviertel* übernachtet. Das Hotel ist ca. 600 m vom Ostbahnhof entfernt, wo du in wenigen Minuten direkt bis zur Münchner Altstadt kommst. Das Szenequartier Werksviertel mit einer großen Zahl an Street Art ist direkt gegenüber vom Hotel – also ideal für alle, die Straßenkunst und den kreativen Vibe des Viertels lieben. Unser Zimmer war farblich sehr ästhetisch gestaltet, ebenso die Lobby des Hotels mit zahlreichen Sitzgelegenheiten. Im Hotel selber gibt es kein Frühstück. Im Werksviertel und am Ostbahnhof gibt es aber Cafés und Bäckereien, um kulinarisch in den Tag zu starten.
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Das Werksviertel ist ein seit einigen Jahren neu geplantes Stadtviertel in München, das sich durch Innovation und Vision auszeichnet und in dem in der Zukunft mehr als 3.000 Menschen leben und 12.000 arbeiten sollen. Der spannendste Teil des Werksviertels war für uns das rund 10 Hektar große Werksviertel-Mitte.
1949 eröffnete Pfanni (genau, die Firma mit den Kartoffelknödeln) hier am Ostbahnhof seine erste Produktionsstätte. Die Firma gibt es immer noch, aber die Fertigkartoffelmischungen werden schon länger nicht mehr hier hergestellt. Im Werksviertel findest du aber immer wieder Erinnerungen an die Pfanni-Ära: ein Kartoffelmuseum, die Namen der Häuser (z.B. WERK3) und einiger Straßen (Am Kartoffelgarten, Püreeallee) sowie die Farbe Orange, welches das Markenzeichen von Pfanni war.
Das Werksviertel-Mitte ist unglaublich vielfältig: ein Riesenrad, das Container Collective, große und kleine Straßenkunst, Schafe und Bienen auf dem Dach des WERK3, zahlreiche Cafés und Restaurants und zahlreiche Baustellen, auf denen Wohnblöcke, Bürogebäude und das Konzerthaus des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks entstehen. Auch wenn das Werksviertel kein offizieller Stadtteil Münchens ist, wirkt es durch sein kreatives und dynamisches Umfeld wie ein solches.
So kommst du zum Werksviertel-Mitte: Erreichbar mit allen Verkehrsmitteln (z.B. Bahn, S-Bahn, U-Bahn, Tram), die am Münchner Ostbahnhof halten.
Das Werksviertel kannst du auch auf verschiedenen Führungen entdecken:
Werksviertel-Mitte Street Art Tour – Dauer ca. 1,5 Std.
Fachkundige Guides aus der Street Art-Szene bringen dir die kreativen Werke und Künstler*innen im Werksviertel sowie die spannende Vergangenheit der Münchner Straßenkunst näher.
Ein Naturprojekt im Werksviertel – die Stadtalm – Dauer ca. 1,5 Std.
Auf dieser Führung lernst du u.a. das Bildungsprojekt „Almschule“ auf dem Dach des WERK3 kennen. Bist du schon einmal Schafen oder Bienen auf einem Hausdach begegnet? Hier ist es möglich und du erfährst viele Hintergrundinfos zu diesem nachhaltigen Projekt.
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Direkt gegenüber von unserem Hotel gambino direkt im Werksviertel* steht das Umadum (bayerisch für rundherum). Es ist das höchste transportable Riesenrad der Welt. Aus knapp 80 m Höhe kannst du vom Umadum das Werksviertel-Mitte aus der Vogelperspektive genießen. Eine Fahrt dauert ca. 30 Minuten – also ziemlich viel Zeit, um München von oben zu erkunden. Wenn dir das noch nicht genug ist, kannst du auch nach besonderen Riesenrad-Angeboten Ausschau halten. So gibt es z.B. auch ein Weißwurstfrühstück im Riesenrad. Hier dauert die Fahrt dann 60 Minuten.
Direkt am Eingang zum Werksviertel-Mitte begrüßt uns das Container Collective mit 39 ausrangierten Schiffscontainern. Die Container sind mit farbenfroher Street Art bemalt und bieten Raum für zahlreiche Geschäfte u.a. zu Kunst, Handwerk und Gastronomie.
Die Juwelierin Valérie Tisserand hat in einem der Container ihr Geschäft. Diesen Container („L'Atelier de Valérie) hat der bekannte Münchner Street-Art-Künstler Loomit gestaltet.
Kurz konnte ich auch meinen Augen nicht trauen. Zwischen den zahlreichen bunten Containern steht mit der Knödel-Alm eine Berghütte. Da wir in München für einen Tag Stopp gemacht haben, weil wir weiter nach Südtirol in die Berge wollten, passte da ganz gut und versetzte uns ein wenig in Wanderstimmung. Die Knödel-Alm gibt es im Werksviertel-Mitte seit 2017 und kann ab 30 Personen für Privat- und Firmenfeiern sowie Weihnachtsfeste gebucht werden.
Wie es in der Zukunft mit dem Container Collective und der Knödel-Alm weitergeht und ob auf dem Gelände evtl. ein riesiges Gebäude zum Wohnen und Arbeiten errichtet wird, war zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch unklar.
Im Werksviertel gibt es zahlreiche Etablissements, die am Abend für Unterhaltung sorgen. Im Quatsch Comedy Club München in der NachtKantine – der ehemalige Pfanni-Kantine – kannst du beispielsweise deine Lachmuskeln auf die Probe stellen. Im WERK7 werden insbesondere Theaterstücke und Musicals aufgeführt. In der TonHalle finden vor allem Pop- und Rockkonzerte statt, aber auch Messen, Tagungen und Firmenevents.
Im WERK3 wurden früher Kartoffeln zu Knödeln verarbeitet. Auf Teilen des ehemaligen Pfanni-Geländes werden auf rund 22.000 Quadratmetern attraktive Flächen für Büros, Kunst, Handel und Entertainment mit einer in München einmaligen Architektur entwickelt - alt trifft neu, modernes Design und Industriecharme vereint in einem Viertel.
Ein zentrales Gebäude im Werksviertel-Mitte ist das orange Haus mit dem großen Schriftzug WERK3. Auf dem Dach des WERK3 befindet sich ein ungewöhnliches Highlight: die Stadtalm. Auf 2.500 Quadratmetern leben hier Walliser Schwarznasenschafe, Hühner und Bienen auf einer Wiese. So entsteht mitten in der Stadt eine grüne Oase im urbanen Raum. Die Schafe kannst du entweder bei einer Fahrt mit dem Riesenrad sehen oder im Rahmen einer Führung.
Im WERK3 befinden sich außerdem zahlreiche Bars, Imbissläden und Restaurants. So kannst du dich auf deiner Tour durch das Werksviertel-Mitte auch entspannt zurücklehnen und stärken.
Das WERK12 überrascht mit einer auffälligen Fassade aus 5 Meter hohen Buchstaben, die Ausdrücke aus Comics darstellen. Das Gebäude wird sehr vielfältig genutzt – Restaurants, Büroflächen, Clubs und ein Fitnesscenter.
Aktuell ist das Werksviertel-Mittel noch eine große Freiluft-Galerie für Straßenkunst und DER beste Ort in München, um Street Art zu entdecken. Auf dem gesamten Gelände findest du kleinere und größere Werke nationaler und internationaler Street Art-Künstler*innen. Das Münchner Künstler-Urgestein Loomit ist seit über 20 Jahren im Werksviertel künstlerisch aktiv. Auch die Münchner Künstlerin Beastiestylez entdecken wir im Werksviertel. Sie malt weibliche Character, die auf den ersten Blick wie aus "Alice im Wunderland" wirken und auf den zweiten Blick eine weitere Ebene haben.
Kunst und Kultur sind fest im Werksviertel verankert. Trotzdem habe ich mich gefragt, wie viel Kunst im urbanen Raum noch hier sein wird, wenn Büro- und Wohngebäude errichtet werden. Werden die bunten Container noch hier sein? Und wird es weiterhin Wände geben, an denen sich Straßenkünstler*innen austoben können? Ich hoffe, dass das Viertel seinen Charme nicht verlieren, sondern weiterhin Kunst im öffentlichen Raum ermöglichen wird.
Durch unsere Fotos bekommst du einen ersten Eindruck, wie kreativ das Werksviertel-Mitte ist. Schreib gerne in die Kommentare, ob ihr auch schon einmal hier wart und wenn ja, was du entdeckt hast.
Nebenn dem Werksviertel kann ich dir noch einen weiteren besonderen Ort für Street Art direkt in der Münchner Altstadt ans Herz legen: das MUCA (Museum für Urban and Contemporary Art), seit 2016 Deutschlands erstes Street-Art Museum. Es befindet sich in den Räumlichkeiten des ehemaligen Umspannwerks der Stadtwerke in der Hotterstraße 12. Die Hausfassade des MUCA wurde vom bekannten Street Art Künstler Stohead gestaltet und ist damit selbst schon ein Kunstwerk. Auf 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche dürfen sich nicht nur international bekannte Künstler*innen der Street Art-Szene präsentieren, sondern auch experimentelle Formate erprobt werden. Außerdem gibt es z.B. mit Führungen, Foren, Künstler*innengesprächen zahlreiche Formate, um die Kunstform Urban Art zu vermitteln.
So kommst du zum MUCA:
Im Herzen Münchens, fußläufig zwischen Marienplatz (6 Min.), Stachus (8 Min.) und Sendlinger Tor (6 Min.), befindet sich das MUCA.