Die Dronningruta (Königinnenweg) auf den Vesterålen ist eine spektakuläre Wanderung entlang der Küste und über die Berge. Sie verläuft auf einem ca. 15 km langen Rundweg zwischen den zwei kleinen Fischerdörfern Nyksund und Stø. Für uns war es eine der schönsten Wanderungen, die wir auf unserer ersten Norwegenreise unternommen haben.
Wenn du dich für weitere Wanderungen in Norwegen interessierst, dann schau doch in unseren Artikeln zu den Lofoten und Fjordnorwegen vorbei.
Die Wanderung der Dronningruta verläuft auf den Vesterålen. Diese Inselgruppe liegt nördlich von den Lofoten sowie des Polarkreises. Die Hauptinseln sind alle durch Brücken miteinander verbunden. Es ist somit auch kein Problem, den Startpunkt der Dronningruta in Nyksund an der Nordspitze der Insel Langøya mit dem Auto zu erreichen.
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Die Königin Norwegens Sonja ist in ihrem Urlaub gerne auf den Vesterålen aktiv unterwegs. 1994 schnürte die Königin ihre Wanderschuhe und ging diesen Rundweg. Als sie begeistert von dieser Trekkingroute berichtete, wurde der Wanderweg in Dronningruta (Königinnenweg) umbenannt.
Seine Popularität wurde 2012 noch einmal gesteigert, indem die Leser*innen des Magazins Friluftsliv ihn zur schönsten Wandertour Norwegens wählten. Wir waren also mehr als gespannt auf diese Wanderung in Norwegen.
Mittlerweile ist die Dronningruta einer der bekanntesten Wanderwege auf den Vesterålen. Überlaufen ist er aber bei weitem nicht. Wir sind die Dronningruta im August gegangen und sind nicht einmal einer Hand voll Menschen begegnet.
Die Tour ist als rote Tour (anspruchsvoll) ausgewiesen. Eine gute Kondition ist ratsam. Die Berge sind nicht sehr hoch, aber teilweise sehr steil. An einigen Stellen ist der Weg mit einem Tau gesichert. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier wichtig.
Bei der Dronningruta handelt es sich um einen Rundwanderweg zwischen Nyksund und Stø. Es ist möglich, die Wanderung sowohl von Nyksund als auch von Stø aus zu starten. In Nyksund und Stø gibt es gastronomische Einrichtungen, Übernachtungs- und Campingmöglichkeiten. Beide Orte sind mit dem Auto erreichbar.
Wir starten in Nyksund, nehmen den Weg über die Berge Richtung Stø und wandern entlang der Küste zurück nach Nyksund.
In Nyksund parken wir nur wenige Schritte vom Startpunkt entfernt. Wir sehen kein anderes Auto weit und breit. Wir gehen an Streetart vorbei, die sich tierischen Meeresbewohnern widmet. Gleich zu Beginn steht eine Informationstafel mit der Tourenbeschreibung.
Unsere Wanderung startet auf dem Niveau des Meeresspiegels. Es steht uns also zuerst ein längerer Anstieg bevor. Auf dem Weg behalten wir ohne Probleme die Orientierung, da wir uns stets nach dem roten T, welches auf Steine gemalt ist, richten können. Während wir mit steigenden Höhenmetern ein wenig ins Schwitzen kommen, werfen wir immer wieder einen Blick zurück und genießen die herrlichen Tiefblicke auf die Küste. Wir sehen Nyksund, das Fischerdorf welches im letzten Jahrhundert nahezu verlassen war und in den letzten Jahren durch Künstler*innen und Tourist*innen wieder aufgeblüht ist.
Auf dem Finngamheia mit 448 m über NN erreichen wir den höchsten Punkt der Wanderung. Nach dem Anstieg erwartet uns ein bequemer Weg auf dem hufeisenförmigen Kamm mit unglaublichem Panorama. Von hier oben bieten sich weite Aussichten auf das Meer, Nachbarinseln, Seen und die Berge. Diese Weite, Freiheit und kein anderer Mensch weit und breit - das ist pures Glücksgefühl und pures Norwegen.
Die Wege sind bisher gut begehbare Trampelpfade, teils auf felsigem Untergrund oder Erdboden. Zum Glück haben wir zum Beginn unserer Wanderung gutes Wetter, sonst hätte der Anstieg wohl eher einer Rutschpartie geglichen.
Wir können schon einen Blick auf den Sandstrand Skipssanden werfen, den wir in ein paar Stunden auf dem Rückweg entlangwandern werden. Diese Mischung aus Berg- und Gratwanderung sowie Wegen entlang der Küste macht die Dronningruta zu einem einmaligen Wandererlebnis.
Die Felsgratwanderung begleitet uns noch ein paar Kilometer. Auf Flachpassagen können wir durchschnaufen, Bergseen und Hochmoore bewundern und grundsätzlich einfach nicht aus dem Staunen herauskommen. Die Landschaft ist einfach zu beeindruckend. Hier oben machen wir eine Pause und stärken uns. Nehmt euch bei dieser Wanderung ausreichend Proviant und Wasser mit, da es nur in Nyksund oder Stø Einkehrmöglichkeiten gibt.
Das Wetter ändert sich langsam. Vor ein paar Stunden sind wir noch im T-Shirt und bei strahlend blauem Himmel gestartet. Dieser zieht sich immer mehr zu, es wird bedeckter und kühler. Und auch ein wenig mystischer.
Nach dem Finngamheia wird der Kamm felsiger und ist an einigen Stellen mit einem Tau gesichert. Bei trockenem Wetter ist dieser Weg nicht besonders gefährlich. Manche An- und Abstiege sind recht steil und sollten einfach aufmerksam und in Ruhe gemeistert werden. Als kleine Person (Bianca mit 1,55 m) fand ich es an einigen felsigen Abstiegen hilfreich, in einer Hand einen Wanderstock zu haben, um mich am Boden abzustützen und mich mit der zweiten Hand z.B. an einem Felsen oder am Tau festzuhalten.
Kurz vor Stø fängt es an zu regnen. Wir entscheiden uns daher, nicht bis zu diesem Fischerdorf zu wandern, sondern nehmen bei der nächsten Ausschilderung den Weg zurück nach Nyksund. Wir wandern zunächst durch leicht bewaldetes Gebiet bergab. Hier merken wir den Regen gar nicht so stark. Unten angekommen stehen wir am sichelförmigen Strand Skipssanden. Das ist schon ein komisches Gefühl und zeigt die Vielfalt der Dronningruta: Erst wandern wir auf einem Bergkamm entlang, halten uns an Stahlseilen bei steilen Abstiegen fest und nun wandern wir an einem Strand entlang.
Hier bekommen wir den Regen schon deutlich mehr zu spüren. Beim Wandern in Norwegen solltest du immer auf die verschiedensten Wettersituationen vorbereitet sein. Es ist nicht selten, dass sich an einem Tag Regen und Sonnenschein mehrfach abwechseln.
Ein letzter Anstieg steht uns jetzt noch bevor: Seht ihr im Hintergund des Strandes den Berg auf dem Foto? 200 Höhenmeter müssen wir erklimmen und wieder absteigen, bis wir an unserem Startpunkt in Nyksund wieder ankommen.
Unsere Wanderroute verläuft nun entlang der Küstenlinie. Hier führt der Weg größtenteils über feuchte Wiesen oder durch mooriges Gebiet, in dem Holzplanken dabei helfen, nicht im Matsch einzusacken. Tragt also auf jeden Fall wasserfeste Wanderschuhe und nehmt euch eine Regenjacke oder einen Regenponcho mit. Da durch den Regen auch die Temperaturen im Vergleich zum Start unserer Wanderung deutlich abgesunken waren, können wir euch außerdem empfehlen, immer Kleidung mitzunehmen, um euch im Zwiebelsystem anzuziehen.
Ab Ende Juli/Anfang August gibt es an der Küste auch viele Möglichkeiten, die Moltebeere zu sammeln und zu kosten. Wer die Beeren nicht roh mag, kann sich in Norwegen auch entsprechende Marmelade kaufen.
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Norwegen muss man einfach lieben, wenn man es liebt, draußen in der Natur zu sein. Und dies gilt auch für die Dronningruta. Wir können zu Recht sagen, dass dies eine der schönsten Wanderungen war, die wir bisher in Norwegen unternommen haben.
Der Weg ist unglaublich abwechslungsreich. Es gilt steilere An- und Abstiege zu bewältigen, die Panoramaaussichten auf die Küste und die Berge zu genießen sowie direkt an der Küste entlang zu wandern. Wir benötigen für die 15 km lange Strecke und die knapp 1000 Höhenmeter ca. 6 Stunden. Wem dies zu herausfordernd ist, der kann auch nur Teile der Wanderung gehen.
Und noch ein Foto und Schmunzel-Tipp von uns: Auf dem Rückweg sind wir durch einen Ort gefahren, an dessen Ortsschild wir unbedingt stehen bleiben mussten. Das Bild würde sich doch prima gerahmt an einer Toilettentür machen, oder?